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  • 2M komplettiert ab April sein Netz mit den Transpazifik-Diensten der SM Line.

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 30826

Hanjins Hinterlassenschaft

Die Katze ist aus dem Sack. 2M, also Maersk und MSC, haben sich mit der Samra Midas Group aus Südkorea geeinigt. Die noch junge SM Line, die im Nordpazifik zu den Erben der bankrott gegangenen Grossreederei Hanjin gehört, deckt auf diesen Fahrtrouten die Bedürfnisse ihrer Partner ab. Wenn auch nicht allein.




Angefangen hat die ganze Geschichte im Jahr 2016. Im «annus horribilis» der südkoreanischen Schifffahrt schlug die Geburtsstunde der Reederei SM Line. Mit Unterstützung der Samra Midas Group, zu der die Korea Shipping Corporation und seit 2013 auch die Korea Line Corporation gehören, sollte die neu gegründete Reederei die transpazifischen und innerasiatischen Portfolios des kurz darauf bankrotten Carriers Hanjin Shipping erwerben. Für kleines Geld, d.h. 23 Mio. USD, wechselten zusätzlich elf Containerschiffe und zwei Terminals in Gwangyang und Incheon den Besitzer. Der südkoreanische Erbe von Hanjin war geboren – und gerüstet.


Bereits im Folgejahr 2017 nahm der erste Dienst von SM Line, der im Pacific North West mit sechs Schiffen von je 4300 TEU Kapazität von Busan aus den operativen Betrieb auf. Die erste Rotation deckte Vancouver, Seattle, die chinesischen Häfen Yantian, Ningbo, Shanghai sowie Tokio und neben Busan den südkoreanischen Gwangyang ab. Es wurden zügig zusätzliche Kapazitäten mit 21 Schiffen aufgebaut, mit 100 000 TEU an eigenem und 50 000 TEU an gechartertem Schiffsraum, wobei der Schwerpunkt der Reederei mit sechs Diensten auf innerasiatischen Verkehren liegt.

 


Ritterschlag von den Grossen
Zum 1. April 2020 wird die neue Kooperationsvereinbarung von MSC und Maersk, d.h. 2M, mit SM Line operativ. Es handelt sich nach Aussage von MSC um «eine Kombination von Slot-Börsen und Slot-Käufen zwischen den drei Parteien MSC, Maersk und SM Line». Die erweiterte Allianz unterliegt noch dem Vorbehalt behördlicher Genehmigung.


Die beiden Grossen runden somit ihre Services ab. So wird der neue MSC Rose-Dienst, der Häfen in China, Südkorea, Kanada und den US-Bundesstaaten Washington und Oregon abdeckt, künftig auf den Pacific North West Service von SM Line zurückgreifen. Die neue Liebe hat aber natürlich ihre geografischen und partnerschaftlichen Grenzen. So bleiben die bestehenden Dienste von MSC und Maersk an der Ostküste und am Golf von Mexiko unverändert, und auch die Vereinbarungen mit ZIM in der Region des nordwestlichen Pazifik bleiben in vollem Umfang in Kraft.