«Grösste Chancen»
Im Gespräch mit Fabrizio Bacciarini, Head of Sales, Fraikin Schweiz. Die Schweizer Landesgesellschaft des Nutzfahrzeugvermieters Fraikin will ihr Geschäft in der Deutschschweiz verstärken. Das ITJ befragte den zu diesem Zweck in die Führerkabine geholten Fabrizio Bacciarini, zuletzt Leiter der Niederlassung Zürich von Eaton.
Herr Bacciarini, nach mehreren Jahren bei Unternehmen in den Bereichen Transport, Logistik und Mobilität v.a. in der Westschweiz verstärken Sie seit Dezember letzten Jahres Fraikin. Worin genau bestehen Ihre Aufgaben?
Meine Hauptaufgaben bestehen darin, die hervorragende Arbeit von Fraikin in der Deutschschweiz fortzuführen, das operative Geschäft zu konsolidieren, die bestehenden Kunden in Zukunft noch besser zu betreuen und natürlich weiter zu wachsen.
In früheren Positionen war ich oft in ähnlichen Situationen, in denen ich für ein Unternehmen mit Sitz in der Romandie die Aktivitäten in derDeutschschweiz weiterentwickeln durfte.
Was hat Sie dann daran gereizt, den Arbeitgeber zu wechseln, und womit punktet Fraikin bei seinen Kunden?
Das Geschäftsmodell von Fraikin und die Möglichkeit, die Zukunft des Unternehmens in der Schweiz zu gestalten, haben mich überzeugt. Das Angebot von Fraikin ist einzigartig, denn wir haben für jedes Bedürfnis die richtige Lösung, sei es Lang-, Mittel- oder Kurzzeitmiete. Der Kunde bekommt ein Rundum-Sorglos-Paket.
Fraikin kümmert sich um den Fuhrpark seiner Kunden; letztere stellen eigentlich nur die Fahrer, die ihre Angestellten sind, sowie den Treibstoff. Alles andere, wie Versicherung, Ersatzfahrzeuge, Service, Reparaturen und vieles mehr, ist inklusive. So kann sich der Kunde auf sein Kerngeschäft konzentrieren.
Wie ist Fraikin aufgestellt: Wie gross sind die Marktanteile der Firma in der Schweiz, speziell in der Deutschschweiz?
Fraikin ist seit fast 20 Jahren in der Schweiz präsent, seit 2006 in der Westschweiz und seit 2010 in der Deutschschweiz. Als Tessiner freue ich mich, dass wir auch in meinem Herkunftskanton Kunden haben, und wir werden auch dort unser Augenmerk darauf richten. Die grössten Chancen sehen wir für uns allerdings im deutschsprachigen Raum.
Welche Bedeutung hat der Schweizer Markt im Vergleich mit den anderen Ländern, in denen Fraikin aktiv ist?
Die Schweiz ist ein wichtiger Markt für Fraikin; im Vergleich zu anderen Ländern liegen wir in etwa im Mittelfeld, was Kunden und Fahrzeuge angeht. Die Schweiz ist ein sehr innovatives Land im Bereich der Mobilität, und das ist sehr wertvoll für die ganze Gruppe.
Wie war die Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr?
Der Schweizer Markt wächst Jahr für Jahr, auch im Jahr 2023, um rund 10%. Trotz Lieferengpässen konnten wir auf Wachstumskurs bleiben, v.a. dank unseres eigenen Fuhrparks, der es uns erlaubt, flexibel zu bleiben und Lösungen anzubieten.
Was erwarten Sie für 2024?
Wir erwarten eine Konsolidierung des Geschäftsfeldes und eine weitere positive Entwicklung für unser Unternehmen.
Vor welchen Herausforderungen steht das Geschäft der Fahrzeugvermietung?
Deren drei, finde ich. Zunächst bleiben intakte Lieferketten, auch wenn sie sich inzwischen zwar erholt haben, eine wichtige Herausforderung. Hinzu kommt die Elektrifizierung als Teil der Energiewende. Drittens wollen wir Firmen überzeugen, die kaufen und nicht mieten wollen.
Stichwort Stromantrieb: Wie verlief der vor gut einem Jahr angekündigte Test (vgl. ITJ 27-30/2022, S. 35) von vollständig elektrischen Kühlfahrzeugen?
Die Fahrzeuge werden von verschiedenen Kunden getestet, und die Erfahrung hat uns gezeigt, wie ein solches Fahrzeug eingesetzt werden kann. Das ist natürlich komplexer als mit einem herkömmlichen Verbrennungsmotor. Hier ist es die Stärke von Fraikin, den Kunden dabei zu unterstützen, die richtige Lösung für seine Bedürfnisse zu finden.