Was lange währt .....
Die kurz vor Abschluss stehende Transaktion zwischen Mediterranean Shipping Company und Ignazio Messina & C. ist nach Aussagen beider Reedereien die bestmögliche Lösung. Für die Übernahme von Teilen der Messina durch MSC scheint das grösste Hindernis aus dem Weg geräumt worden zu sein.
Die im schweizerischen Genf domizilierte Mediterranean Shipping Company (MSC), bereits jetzt die weltweit zweitgrösste Containerreederei, wächst weiter. Sie hat nach monatelangen Verhandlungen 49% der Aktien der italienischen Messina-Gruppe in Genua übernommen.
Sehr aktiv daran beteiligt war vor allem die italienische Banca Carige mit Sitz in Genua. Ignazio Messina & C. war mit Verbindlichkeiten in Höhe von über 450 Mio. EUR belastet. 90% davon schuldete sie der italienischen Bank. Mit der Lösung dieser Frage, die aus einer Bestellung für Neubauten stammt, ist wohl der schwierigste Part in dieser seit langem diskutierten und verhandelten Verbindung aus der Welt geschafft.
Das haben die involvierten Parteien jetzt offenbar erreicht. Banca Carige und Messina haben nach langem Ringen um einen machbaren Deal jetzt ein Übereinkommen über die Schuldenlasten und ihre Verteilung erzielen können, heisst es aus Italien. Konkret bedeute es, dass Carige zusammen mit mehreren Bankgruppierungen, die einen kleinen Anteil am gesamten Schuldenberg halten, sowie mit Messina jetzt eine Vereinbarung getroffen haben, die unter anderem die Neuordnung der Schulden vorsieht. Allerdings benötige man immer noch einen gewissen Zeitraum, um das Abkommen rechtskonform unter Dach und Fach zu bringen.
Neue Gesellschaft mit vier Schiffen
Mit dieser Aktion ist die Banca Carige mit dem hohen unerfreulichen Schuldenbetrag jetzt in der Lage, der MSC zu ermöglichen, ein Aktionär der Schifffahrtslinie Messina zu werden. Die Übernahme ist mit der Schaffung einer neuen Gesellschaft verbunden, in die vier der acht Schiffe, die in den Schuldenverträgen involviert sind, eingebunden werden. MSC wird der Hauptaktionär mit einem 52%igen Anteil werden. Ferner wird Gianluigi Aponte als Eigner der MSC einen Minderheitsanteil von 49% an Ignazio Messina halten. Diese wird weiterhin die vier verbleibenden Schiffe, die Hafenterminals und das übrige Schifffahrtsgeschäft halten.
Erste Beweise für eine kommende intensivere Kooperation zwischen den beiden Reedereien MSC und Messina zeigen sich beispielsweise darin, dass erstere vor einiger Zeit zwei Con-Ro-Einheiten von Messina geschartert hat. Diese werden auf der Strecke Triest (Italien) und Izmir (Türkei) seit dem 3. April 2018 eingesetzt. Ferner werden grosse Anstrengungen in Genua unternommen, um vermehrt die von Messina betriebenen Terminals für die MSC-Dienste zu nutzen.
Entwicklungen wie diese und der endgültige Abschluss der ganzen Transaktion werden von der Fachwelt mit Spannung unter Beobachtung stehen.