Logistik hinter dem Glitzer
Der österreichische Luxuskonzern Swarovski ist mit 3000 Läden rund um den Globus präsent. Bevor die Kristallfiguren und Schmuckstücke bei den Kunden landen, passieren sie das Logistikcenter in Triesen, Liechtenstein.
Als siebtgrösster Arbeitgeber in Österreich und einziger namhafter Luxuskonzern des Landes ist Swarovski ein Aushängeschild der österreichischen Wirtschaft. Damit die funkelnden Kristalle ihren Weg in die 3000 Läden in 142 Ländern finden, ist eine ausgeklügelte Logistik nötig.
Mehr als eine Million Sendungen jährlich
Während sich der Hauptsitz von Swarovski in Wattens im Tirol befindet, schlägt das logistische Herz des Unternehmens in Triesen, im Fürstentum Liechtenstein. Dort ist die Division Supply Chain Management von Swarovskis Konsumgütergeschäft angesiedelt. Der Bereich Logistics Services steuert die globale Logistik und kümmert sich um die Struktur in den Bereichen Warenlager und Transport. Über eine Million Sendungen verlassen das Distributionscenter pro Jahr.
Anspruchsvolle Verpackungen
Sven Herrmann, Vice President Logistics Services, erklärt die Abläufe in Triesen wie folgt: «Wir sind die zentrale Drehscheibe des Liefernetzwerks der Swarovski Gruppe im Konsumgüterbereich. Neben Lagerhaltung, Kommissionierung und Transport kümmern wir uns auch um Zusatzdienstleistungen wie Reparaturen oder kundenspezifische Verpackungen.» Letztere sind bei filigranen Kristallen und Schmuck eine besondere Herausforderung. Die Verpackung soll einerseits optisch ansprechend sein, andererseits die wertvolle Fracht auf dem Transport schützen. «Unter Umständen verteilt sich die Lieferung auf mehrere Verkehrsträger bis zum Endkunden. Dazu kommt das Pick- und Pack-Handling, das die Verpackung überstehen muss», sagt Herrmann. Swarovski setzt je nach Destination auf Strassen-, See- oder Lufttransport. Auf der letzten Meile kommen oft Paketdienstleister zum Einsatz. Schienentransporte sind bislang kein Thema.
Konstante Erneuerung
Das Logistikcenter in Triesen bildet mit Centern in Asien und den USA das Rückgrat der Konsumgüter-Logistik. Das österreichische Unternehmen investiert daher auch kontinuierlich in die Infrastruktur. Am Standort Triesen sind zwar gesamthaft 480 Mitarbeiter beschäftigt, trotzdem ist der Grad der Automatisierung hoch. «Wir sind stetig gefordert, die eingesetzten Techniken zu hinterfragen und zu verbessern», sagt Herrmann. In den letzten zwei Jahren sei das Warehouse Management System komplett erneuert worden während der Betrieb weiterlief. Auch in den nächsten Jahren sollen weitere Investitionen in den Logistikbereich fliessen. Diese scheinen sich auszuzahlen. Im Jahr 2017 steigerte die Gruppe den Umsatz um 3,8% auf 3,5 Mrd. EUR.