Abu Dhabi multimodal
Gleich drei Visionen werden im Emirat Abu Dhabi Wirklichkeit. Wo die Eisenbahn bisher ein Mauerblümchendasein fristete, soll sie jetzt ein wesentliches Werkzeug für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung werden.
Den Baufortschritt des Seeverkehrskontrollzentrums des Khalifa-Hafens von Abu Dhabi inspizierte kürzlich Scheich Theyab bin Mohamed Al Nahyan, der Vorsitzende der Transportabteilung der Exekutivbehörde des Emirates. Bei der Gelegenheit war er Zeuge, wie Abu Dhabi Ports, der Betreiber der öffentlichen und Handelshäfen des Emirates sowie der Fujairah-Terminals und der Khalifa-Industriezone, eine Vereinbarung mit Etihad Rail, der Entwicklungs- und Betreibergesellschaft der nationalen VAE-Eisenbahn, unterzeichnete. Ziel ist die Anbindung des Khalifa-Hafens an das wachsende Netz von Etihad Rail.
2,4 Mio. Container Jahreskapazität
Dass dies einen «positiven Einfluss auf viele Bereiche der nationalen Wirtschaft und Gesellschaft» haben werde, davon geht Theyab bin Mohamed aus: «Da heute mehr als die Hälfte aller Güter nach und aus den Golfstaaten über die Häfen der VAE gehen, wird die Anbindung des Hafens seine Kapazität erheblich steigern und die Stellung der emiratischen Häfen als global führendes Logistik- und Handelsdrehkreuz stärken.» Ergänzend sagte er, dass die geplante Jahreskapazität von 2,4 Mio. Boxen den Bahnterminal des Khalifa-Hafens zum grössten der VAE machen werden. Als Beleg der Wirtschaftlichkeit der künftigen Logistikabläufe führte er an, dass ein Zug die Ladung von 300 Lkw aufnehmen werde.
VAE-Staatsminister Sultan Ahmed Al Jaber, der auch Vorsitzender von Abu Dhabi Ports ist, setzte den Vorgang in Verbindung mit drei staatlichen Zielen: der VAE-Vision, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung nach dem Öl-Zeitalter zu unterstützen, der «UAE 2021 Vision» und der «Abu Dhabi Economic Vision 2030». Mehr lokaler, regionaler und internationaler Verkehr sowie höhere ausländische Direktinvestitionen sollen die Jahreskapazität des Kahlifa-Hafens in den nächsten fünf Jahren auf 9,1 Mio. TEU erhöhen.