Gefco will an die Pariser Börse Euronext
Der französische Logistiker plant, sein Aktionariat zu öffnen. Mehrheitsaktionär RZD könnte seine Beteilung unter 50% senken. Im Heimmarkt Frankfreich verlängerte Gefco den Vertrag mit dem Mischkonzern Würth.
Seit fast sieben Jahren hält die russische Staatsbahn RZD die Mehrheit am französischen Logistikkonzern Gefco. Nun plant das Unternehmen einen Börsengang und damit eine Reorganisation der Besitzverhältnisse. Gefco hat bei der französischen Finanzaufsicht einen Antrag für die Aufnahme an die Euronext in Paris gestellt. CEO Luc Nadal glaubt, dass Gefco bei Anlegern auf Interesse stossen würde: «Wir haben unter Beweis gestellt, dass wir profitabel sein können und sind für künftiges Wachstum gut positioniert.»
Kommt es zu einem Börsengang, wäre für die RZD eine Reduktion ihres Anteils unter 50% eine Option. Auch der Autobauer PSA könnte seinen Anteil von heute knapp 25% auf 10% senken. Die Automobillogistik ist für Gefco immer noch zentral, andere Standbeine haben zuletzt aber auch an Bedeutung gewonnen. Zudem reduzierte Gefco die Abhängigkeit gegenüber PSA. 2017 stammten noch 56% des Umsatzes aus dieser Beziehung, Tendenz sinkend.
Vertragsverlängerung mit Würth
Ein Beispiel für die Diversifizierung sind die Dienstleistungen, die Gefco für Würth France erbringt. Seit 2012 wickelt Gefco die Logistik für den Anbieter von Montagetechnik ab und verlängerte den Vertrag kürzlich um weitere drei Jahre. Würth verfügt über zwei grosse Logistikanlagen in Erstein und Montélimar, die den Norden beziehungsweise den Süden Frankreichs versorgen. Mitarbeiter von Gefco waren bereits auf diesen Plattformen tätig, künftig werden es noch mehr sein, die die Ware für den Weitertransport vorbereiten. Vom Logistikcenter in Montélimar wird Gefco sogar alle Warenlieferungen zu den Hubs des Unternehmens verantworten. Gemäss Emmanuel Delachambre, Präsident von Gefco France, soll die Lieferkette von Würth in eine Wertschöpfungskette verwandelt werden.