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  • Foto: Cargobeamer

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 49794

Geld aus Bern für Domodossola

Schweiz unterstützt Bau einer Umschlagsanlage für den kombinierten Verkehr. Im Einklang mit den Verlagerungszielen, die der Bund für den transalpinen Güterverkehr verfolgt (vgl. ITJ 17-18/2024, S. 19), beteiligt sich das Bundesamt für Verkehr (BAV) mit 38,8 Mio. CHF am Bau einer Umschlagsanlage für den kombinierten Verkehr in Domodossola. Sie soll die Lötschberg–Simplon-Achse aufwerten, indem sie pro Jahr bis zu 185 000 kranbare und nicht-kranbare Lkw-Sendungen verlädt.


Leistungsfähige Umschlagsanlagen für den kombinierten Verkehr sind unerlässlich für die schweizerische Verlagerungspolitik. Damit Container und Sattelauflieger im kombinierten Verkehr auf die Bahn umgeladen werden können, braucht es nördlich und südlich der Schweiz geeignete Umschlagsanlagen mit ausreichender Kapazität.

Artikel 8 macht’s möglich

Gestützt auf Artikel 8 des Gütertransportgesetzes kann der Bund auch ausserhalb der Schweiz Investitionsbeiträge an den Bau solcher Terminals leisten. So hat sich die Eidgenossenschaft in der Vergangenheit u.a. an der Finanzierung von Terminals in Belgien (Antwerpen), Deutschland (Duisburg und Singen) sowie Italien (Gallarate, Piacenza, Mailand-Smistamento) beteiligt. Auf den vom Bund im Ausland mitfinanzierten Terminals wurden im Jahr 2022 Güter im Umfang von 1,05 Mio. Containern umgeschlagen.

Bis zu 185 000 Lkw-Sendungen pro Jahr

Im norditalienischen Domodossola steht nun eine Umschlagsanlage vor der Realisierung, die zweimal zwei Gleise von je 700 m Länge bereitstellt. Hier sollen einerseits Container verladen werden können. Andererseits stehen 24 Module zur Verfügung, mit denen sich insbesondere Sattelauflieger umladen lassen.

Mit dem dort vorgesehenen horizontalen Verladesystem können auch nicht-kranbare Sattelauflieger, wie sie in Europa weit verbreitet sind, effizient umgeladen werden. Im Terminal sollen jährlich dereinst 185 000 Lkw-Sendungen verladen werden. Damit wird die Lötschberg–Simplon-Achse für den alpenquerenden Schienengüterverkehr gestärkt.

Betreiberin der Anlage ist eine Tochtergesellschaft von Cargobeamer mit Hauptsitz in Leipzig. Ihre Gesamtkosten belaufen sich auf 67,1 Mio. CHF. Der Beitrag des Bundes beträgt 38,8 Mio. CHF. Wird eine definierte Mindestumschlagsmenge nicht erreicht, muss Cargobeamer Rückerstattungen leisten.


 

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