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  • Die grossen Frachtflughäfen konzentrieren sich in der «Blauen Banane». (Karte / Bilder: iStock / mattjeacock / ITJ)

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 39831

Corona-Kreis schliesst sich

Europas Frachtflughäfen letztes Jahr im Allzeithoch.


Für die Luftfracht auf Europas Flughäfen hat die virale Attacke nicht lange gedauert: Laut dem Branchenverband ACI Europe, lag das kontinentale Frachtvolumen ab Q1/21 nicht nur über dem jeweiligen des Vorjahresquartals, sondern auch über dem des Vergleichsquartals 2019. Insgesamt wurden 21,8% mehr Güter als 2020 und 7,7% mehr als 2019 abgewickelt. Doch die Genesung ist noch nicht vollständig.

Vor genau zwei Jahren waren die ersten Vorboten von Covid-19 in Europa aufgetaucht, aber noch nicht auf den europäischen Flughäfen zu spüren (vgl. ITJ 11-12/2020, S. 10). Die Auswirkungen der Pandemie und der Massnahmen zu ihrer Bekämpfung haben den Flugverkehr und damit auch die Luftfracht stark beeinflusst. In Europa wurde die Reihenfolge der führenden Frachtflughäfen einigermassen durcheinandergewirbelt.

Sämtliche Standorte der Top 20 haben 2021 an Volumen hinzugewonnen. Ausser LHR, MAD, CPH und ZRH konnten alle auch ihre Gütermengen von 2019 übertreffen. Bei den englischen sind sicher Brexit-Effekte zu berücksichtigen – ein fortgesetzter Abstieg von LHR und die Stärkung des Regionalflughafens EMA.

Acht Millionäre, aber keiner im Osten
Mittlerweile gibt es acht Frachtmillionäre, wenn man den Istanbuler Doppelhub von Turkish Cargo kombiniert, und mit CGN dürfte die Nr. 9 dieses Jahr hinzukommen. Indes fällt ein grosser weisser Fleck auf der Landkarte auf: ein Korridor, der sich von Schweden und Finnland über Ost- und das östliche Mitteleuropa bis zum Balkan und dem Mittelmeer hinzieht. Helsinki (151 621 t) ist aus den Top 20 ausgeschieden, Budapest (124 450 t) noch nicht so weit, und Hubs wie Wien (170 455 t) und Rom-FCO (94 956 t) konnten sich noch nicht vom Einbruch der Langstrecken-Passage erholen. München (166 722 t) lässt mit neuen Vollfrachtern aufhorchen. Es bleibt abzuwarten, was die post-pandemische Zukunft bringt.

 

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