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  • Die Krane der Terminals waren gefordert. (Foto: Gebrüder Weiss)

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 38949

Von Dubai nach Constantza

Steuerungseinheit für Offshore-Ölplattform: per Umlad ans Ziel.


Die knappen Kapazitäten zur See treffen nicht nur Verlader und Spediteure. Der Bereich Projektlogistik und Break Bulk von Gebrüder Weiss mit Franco Ravazzolo an der Spitze fand jedoch Schiff und Route, um die Ladung von Dubai ans Schwarze Meer zu verbringen.

Projektlogistik kennt keine Standards. Allerdings sind insbesondere dann ungewöhnliche Lösungen gefragt, wenn wie derzeit der Schiffsraum auch für Ladung mit Übermassen knapp ist und sich die Routenführung vieler Reeder nicht unbedingt nach Fahrplan, sondern nach den besten Frachtmargen richtet.

Wenig Schiffsraum, schwere Ladung

Vor genau diesen Fragestellungen stand  kürzlich auch die Schwergut- und Projektabteilung von Gebrüder Weiss anlässlich des Auftrags, eine Steuerungseinheit von der Dubai Free Zone nach Constantza zu bringen, wo die Einheit in einer Ölbohrplattform offshore eingebaut werden sollte. Franco Ravazzolo, Head of Project Logistics & Break Bulk, wusste um die zentrale Problematik: «Derzeit ist es schwer, westgehende Break Bulk- oder RoRo-Abfahrten vom Persischen Golf nach Europa zu bekommen. Die Schiffe aus Europa drehen nicht mehr um, sondern fahren meistens weiter nach Indien und dann noch weiter nach China, wo höhere Frachterträge erzielt werden können.» Es galt also, besonders findig zu sein.

Hinzu kamen die Abmessungen der Einheit, die es bei 22,60 m Länge auf 6,70 m Breite und 5,20 m Höhe brachte. Nicht zu reden von dem stattlichen Gesamtgewicht von 52 t.

Dritter Umschlag, verlässliche Partner

Als bestmögliche Lösung kam es schliesslich zu einer Verladung der Einheit als Break Bulk auf einem Containerschiff. Die Ladung wurde auf die Container-einheit MV Teno der Reederei Hapag-LLoyd verladen, die zwar eine Kapazität von 8000 TEU, aber keine Bordkrane aufweist. So wurde der Umschlag jeweils mit den Containerbrücken der beteiligten Terminals durchgeführt.

Es waren mehr Terminals involviert als zunächst gedacht. Ravazzolo: «Erschwert wurde das ganze Projekt dadurch, dass es keine direkte Schiffsverbindung von Jebel Ali, Dubai, ins Schwarze Meer gibt. Wir mussten deshalb zusätzlich eine Umladung in Istanbul organisieren.»

Einmal mehr zeigte sich auch bei diesem komplexen Projekt, dass die Vorbereitung alles ist. Nach zweimonatiger Planung verlief der Transport schliesslich ohne Zwischenfälle. Die gesamte Strecke wurde – einschliesslich der Umladung – in weniger als fünf Wochen bewältigt.

Ein solches Vorhaben klappt nur, wenn die Partner vor Ort mitziehen. Ravazzolo zeigt sich u.a. mit der Leistung  von Wilhelmsen Ship Services in Dubai zufrieden. Die gezielte Schiffsauswahl, die originelle Routenplanung und das Zusammenspiel der Partnerunternehmen brachten hier den gemeinsamen Erfolg.

 

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