Am Riff der Kontrolle gescheitert
Kein Verkauf der Mehrheit von HMM wegen Auflagen für künftiges Management. Die meisten Übernahmen kommen wegen des Preises nicht zustand. Im Fall von HMM aber schmeckten dem Bieter Harim die Einschränkungen der unternehmerischen Freiheit nicht. War es also richtig, 2023 internationale Bieter wie Hapag-Lloyd auszuschliessen?
Das Bieterverfahren für Südkoreas wichtigste globale Containerreederei, HMM, ist Anfang Februar endgültig gescheitert. Die Mehrheitsbeteiligung liegt nach dem Konkurs von Hanjin Shipping des Jahres 2017 immer noch bei der staatlichen Staatsbank KDB und der Korea Ocean Business Corporation (KOB), die 57,9% ihrer Beteiligung von 75% der Anteile verkaufen wollten.
Es gibt zudem noch kleinere Beteiligungen wie die von SM Line, die ihren Anteil im Sommer 2023 auf 6,66 % erhöht hatten, indem sie zusätzliche HMM-Anteile erwarben.
Es geht nicht ums Geld, sondern um die Kontrolle
Von den ursprünglich sechs Bietern, d.h. Hapag-Lloyd, SM Group (SM Line), LX Holdings, die Dongwon Group, Global Sae-A. und Harim, blieb am Ende nur letzterer übrig – mit Partnerunternehmen. Doch Harim, ein grosser südkoreanischer Lebensmittel- und Agrar-konzern sowie Anteilseigner von Pan Ocean, ist nun auch als letzter nationaler Bieter ausgestiegen.
Im Dezember 2023 noch war das Konsortium aus Harim und JKL Partners aus Seoul zum bevorzugten Bieter gekürt worden. Ihr Gebot – 6,4 Bio. KRW (5 Mrd. USD) – für den Anteil lag 200 Mrd. KRW (150 Mio. USD) über dem des zweite nationalen Bieters, der Dongwon-Gruppe.
Als Hauptproblem erwies sich das Mitspracherecht im künftigen Management des Carriers. KDB und KOB als Hauptgläubiger wollten HMM weiterhin eng führen. Aufgrund der langwierigen Verhandlungen hatten die beiden staatlichen Institute und das Harim-Konsortium die Frist dieser Verhandlungsrunde zunächst bis zum 6. Februar 2024 verlängert.
Nun aber hat sich das Harim-Konsortium bewusst vor Ablauf der Frist nicht mehr geäussert – und so das Übernahmeverfahren aufgegeben.