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  • Foto: deugro

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 49850

Logistik für die Energiewende

Erfahrener Schwergutspezialist ist bereit für Projekte der Zukunft. Die Gründung einer dänischen Landesgesellschaft vor 20 Jahren war ein wichtiger Schritt für deugro, einer der führenden Projektträger für Wind- und erneuerbare Energien zu werden. Seitdem hat das bis 1924 zurückreichende Unternehmen über 200 Windenergieprojekte in über 40 Ländern erfolgreich umgesetzt – mit einem Gesamtvolumen von 4000 Windkraftturbinen mit einer Leistung von 11 000 MW.


Im Laufe von hundert Jahren hat deugro zahlreiche komplexe schlüsselfertige Industrieprojekte abgewickelt. Eins der glänzendsten Beispiele ist das abgebildete Kvitfjell Raudfjell-Projekt, eins der grössten Onshore-Windparkprojekte Europas aus dem Jahr 2019. Hierfür lieferte deugro Denmark 67 Windturbinen mit einer Leistung von 4,2 MW und einem Umfang von über 290 000 t von Indonesien, Marokko und Dänemark selbst nach Norwegen.

Doch die nächsten Etappenziele nehmen bereits klare Konturen an, wie Pieter Jacobs, Direktor des Bereichs Windturbinen und Wind- und erneuerbare Energien weltweit, dem ITJ gegenüber erklärt: «Der Höhepunkt für fossile Brennstoffe wird um 2030 erwartet, und angesichts des immer noch steigenden weltweiten Energiebedarfs ist es klar, dass dieses Problem nur durch den Einsatz von immer mehr erneuerbarer Energie ‹gelöst› werden kann.»

Ein neuer Blick auf die Lieferkette

Der Manager ist überzeugt, dass Wind auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung eine wichtige Rolle spielen wird: «Sowohl die On- als auch die Offshore-Windenergie wird sich weiterentwickeln und die weltweite Kapazität zunehmen. Durch die Entwicklung von Batteriespeicherlösungen wird Wind zu einer primären Energiequelle. In den kommenden Jahrzehnten wird die Offshore-Windindustrie in neue geografische Gebiete vorstossen, die noch nicht erschlossen sind.»

Auf diese Herausforderung wie auch auf die Zunahme der Turbinenkapazität, Projektgrösse und -komplexität – nicht nur durch die Kommerzialisierung schwimmender Offshore-Windenergie – kann ein Logistikdienstleister wie deugro eingehen. «Die zunehmende Turbinengrösse erfordert ein anderes Aussehen der Logistik in Kombination mit den verfügbaren Assets, Einrichtungen und Infrastruktur.»

All dies werde, so Jacobs, zu einer nachhaltigen Energieversorgung führen, erfordere jedoch eine weitere Senkung der Stromgestehungskosten. Um dies zu erreichen, sei «ein neuer Blick auf die Lieferkette» erforderlich, und es werde zwingend nötig sein, in «echten» Partnerschaften zu arbeiten, um die Logistik und Effizienz beim Bau von Windparks zu optimieren.

(Ge-) wichtige Rolle der Speditionen

Dabei haben Speditionen weiterhin eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, indem sie die erforderliche Logistik bündeln und optimieren, das Risiko für OEMs und Entwickler verringern und sich der Komplexität des Güterstroms annehmen. Auf einen Aspekt weist Jacobs hin: «Handelte es sich früher hauptsächlich um ein Containergeschäft, nimmt heute der Anteil der überdimensionierten Teile zu.»

Zusätzlich zur künftigen Expansion bildet sich ein separates Geschäft rund um die Stilllegung bestehender, veralteter Windparks heraus. Dieser Umstand werde den Druck auf Assets und Logistikmöglichkeiten noch erhöhen, sieht Jacobs voraus, ist aber auch zuversichtlich, dass deugro «mit unser ‹Think different›-Mentalität und der Unterstützung von dteq» eine wichtige Rolle in der Zukunft der Windenergie-Industrie spielen wird. Er glaubt sogar, dass dieser Bereich innerhalb von Deugro zum grössten Segment der Branche heranwachsen wird. Dazu will das Unternehmen seine «erneuerbare» Präsenz ausbauen und auf die globale Organisation ausrollen.



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100 Jahre «Berge versetzen»

Seit der Gründung des Unternehmens durch Carl Preiss 1924 in Frankfurt/Main (Deutschland) hat sich das Unternehmen auf die Abwicklung übergrosser und -schwerer Fracht spezialisiert. Ab Ende der 1960er-Jahre wurde deugro zu einem weltweit tätigen Unternehmen mit heute 70 Büros in über 30 Ländern und mehr als 1400 Fachleuten.

Im Laufe der Zeiten hat sich die Speditionsbranche stark verändert, doch diesem Wandel stellt sich deugro mit einem kontinuierlichen Streben nach Exzellenz. Die Entwicklung kreativer und unkonventioneller Logistiklösungen, die das Unternehmen zu dem gemacht haben, wofür es heute bekannt ist, soll das Motto «Moving Mountains» verdeutlichen, das über den Jubiläumsfeierlichkeiten steht.

Dem ITJ gegenüber verlautete, die Kunden kämen wegen des in Jahrzehnten angehäuften Erfahrungsschatzes und nachweisbarer Erfolge in technischer und betrieblicher Sicht sowie 24/7-Betreuung und Zuverlässigkeit zu deugro. Für die Zukunft setzt man dort sehr auf Logistikprojekte für erneuerbare Energien, v.a. Wind.




 

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