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  • Foto: Grimaldi Freight

Von: Paul Meynköhn


Artikel Nummer: 44825

Die Zukunft im Blick

Die Grimaldi Group investiert in Struktur und Flotte. Die neapolitanische Reederei setzt 2023 ihren Investitionskurs fort – fünf Fahrzeug-Carrier (PCTC) sollen die Dienste zwischen Europa, Afrika sowie dem Nahen und Fernen Osten verstärken. Des Weiteren schreitet auch der Ankauf strategischer Standorte voran.


2023 beginnt für die Grimaldi Gruppe, wie 2022 endete: Die Flotte der neapolitanischen Reederei wird weiter wachsen. Im Rahmen des Ende Oktober 2022 unterzeichneten Vertrages hat man die Option auf fünf weitere PCTC-Schiffe (Pure Car and Truck Carrier) gezogen und die Shanghai Waigaoqiao Shipbuilding Company sowie die China Shipbuilding Trading Company mit dem Bau beauftragt.

Die Anzahl der in den letzten drei Monaten bestellten Schiffe wächst somit auf 15 PCTC, was ein Investitionsvolumen von knapp 630 Mio. USD ausmacht. Mit einer Länge von 200 m, einer Breite von 38 m und einer Ladekapazität von 9 000 CEU (Car Equivalent Units) sind die Neubauten sowohl für den Transport von Pkw sowie andere Arten von schwerer rollender Fracht (bis zu 250 t) geeignet.

Eine Besonderheit ist neben der Tauglichkeit für Ammoniak u.a. eine neue Art elektronischen Antriebs, dessen Verbrauch einer der niedrigsten in seiner Kategorie ist und der sämtliche internationalen Emissions-Grenzwerte einhält.

Die Schiffe werden zudem mit Mega-Lithium-Batterien, Solarpanels und Landstromversorgungsmöglichkeiten als Alternative zum Verbrauch fossiler Brennstoffe während der Hafenaufenthalte ausgestattet. Insgesamt können die Neubauten den Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu der vorherigen Generation um bis zu 50% senken.

Nach ihrer Auslieferung, die zwischen 2025 und 2026 erwartet wird, verstärken die neuen Einheiten die Dienste von Grimaldi zwischen Europa, Nordafrika, dem Nahen und Fernen Osten.

Amsterdamer Hafen nächster Schritt

Die Reederei investiert allerdings nicht nur in eine Flotte mit modernen Antriebsformen, auch in den Häfen baut sie ihr Engagement aus. Nachdem die neapolitanische Reederei im Oktober letzten Jahres 67% des Hafens von Igoumenitsa erworben hat (S. ITJ 15-16/2023, S. 9), hat man nun den nächsten Schritt in Amsterdam gemacht.

Im Amerikahaven hat die Grimaldi Group 80 % der Anteile am Amsterdam Multipurpose Terminal (AMT) mit einer 20-jährigen Konzession erworben. Die restlichen 20 % sind im Besitz von TMA Holding, einem niederländischen Logistikunternehmen.

Die Vermögenswerte erstrecken sich über eine Fläche von über 200 000 m² – einschliesslich Lagerflächen, angrenzenden Lagerhallen sowie zwei Kais. Die Kais sind 300 und 500 m lang und können sowohl Hochsee- als auch Kurzstreckenschiffe abfertigen.

Mit ihren Schiffen läuft die Grimaldi Group Amsterdam seit über 25 Jahren an. Derzeit ist der Hafen Teil des Central Express-Dienstes, der zwischen Nordeuropa und Westafrika Rollmaterial, Containern, Stückgut und Projektladung im Liniendienst transportiert.

 

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