Oasen für den Luft-Transit
Fleisch, Fisch und Obst über Dubai und Doha. Die Arabische Halbinsel gilt nicht als grösster Exporteur verderblicher Güter. Doch die zentrale Lage zwischen Farmern, Züchtern oder Fischern auf der einen und Verbrauchermärkten auf der anderen Seite macht die Flughäfen der Region zu Transferknoten.
Jede zweite Sendung, die einen Flughafen Afrikas an Bord eines Flugzeugs von Qatar Airways Cargo verlässt, landet wenig später auf dem Tisch eines Restaurants oder im Regal eines Supermarkts irgendwo auf der Welt.
Über 37 000 t landwirtschaftlicher Produkte hat die weltgrösste Frachtfluggesellschaft (vgl. ITJ 27-30/2022, S. 14) letztes Jahr von 26 Stationen in 20 afrikanischen Ländern über ihr Drehkreuz Doha transportiert.
Hauptsächlich im Mittleren Osten blieben die über 6000 t Fleisch aus Kenia, Südafrika und Tansania. Dagegen flogen die 5300 t Fisch, Wassermelonen aus Nordafrika oder Heidel- und Erdbeeren aus Ägypten, Sambia, Simbabwe und Südafrika meist weiter nach Fernost und Europa. Der Fisch schloss Nilbarsch aus Uganda und Seehecht aus Südafrika, sowie ein Mix aus Meeresfrüchten aus Ägypten, Kenia, Tansania, Tunesien und den Seychellen, mit ein.
Aus Afrika und darüber hinaus
Nicolas Danton, der für Afrika verantwortliche Regionalfrachtmanager der Fluglinie vom Persischen Golf: «Qatar Airways Cargo spielt eine wesentliche Rolle dabei, Afrika mit der Welt zu verbinden, insbesondere, wenn es um einen vereinfachten Transport von verderblichen Gütern geht, die eine durchgängige Kühlkette benötigen, damit sie im bestmöglichen Zustand ankommen.»
Auf dasselbe Geschäftsfeld ist auch Emirates Skycargo aus dem benachbarten Dubai spezialisiert. So hat sie in dieser Saison 30% mehr Mangos transportiert als 2021. Der Grossteil stammt aus Südasien, v.a. Pakistan, dessen 6500 t Karatschi (80%) und Lahore (20%) aufteilen.
Meistens vergehen von der Ernte nur 48 Stunden, bis das Obst im Bauch einer der 31 wöchentlich von beiden Flughäfen aus operierenden B777 verschwindet. Nach 14 bis 18 Stunden Transfer über Dubai landen die Früchte frisch in den Supermärkten, z.B. im Vereinigten Königreich (3600 t) oder in Deutschland (700 t).