Erster Coup in Europa?
Q Terminals aus Katar kauft mit der Kramer Group einen starken Mittelständler. Während die niederländische Kramer Group ein traditioneller Player im Hafen Rotterdam ist, tritt Q Terminals mit dieser Übernahme erstmals ins internationale Rampenlicht. Der Terminalbetreiber aus Katar kündigte an, sein Portfolio weiter vergrössern zu wollen.
So lange ist es noch nicht her: Erst Anfang 2021 hatte die Handelsblockade Katars durch seine Nachbarstaaten aufgehört und das Land weitet nach dieser Erfahrung sein Logistik-Portfolio aus.
Q Terminals, die im Hafen Hamad Container-, Stückgut-, RoRo-, Vieh- und Offshore-Transporte abwickeln, haben eine Mehrheitsbeteiligung an der Kramer Holding erworben, einem Anbieter von Logistik- und Containerdienstleistungen im Rotterdamer Hafen. Die Q Terminals Group gehört zu 51 % der Qatar Ports Management Company (Mwani Qatar) und zu 49% Qatar Navigation (Milaha).
Das niederländische Unternehmen ist an sechs verschiedenen Standorten mit trimodaler Anbindung per Schiene, Wasser und Strasse an die Hauptterminals tätig. Fünf befinden sich an der Maasvlakte und einer am Eem-/Waalhaven.
«Ich freue mich sehr über diesen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg unseres Familienunternehmens, das vor 60 Jahren von meinem Vater gegründet wurde», sagte André Kramer, CEO der Kramer Group. «Wir freuen uns, die Mitarbeiter von Kramer bei Q Terminals zu behalten und willkommen zu heissen, darunter auch Herrn André Kramer, der weiterhin als CEO fungieren wird», sagte Neville Bissett, CEO von Q Terminals.
Diese Übernahme ermöglicht Q Terminals den Einstieg in Europa. Die Gruppe will damit nach eigenen Angaben auch einen Beitrag zur Qatar National Vision 2030 leisten, die auf die Diversifizierung der nationalen Wirtschaft und ausländische Investitionen abzielt.