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  • Medway investiert in Portugal.

20.02.2019 Von: Jürg Streuli / cd


Artikel Nummer: 26547

Umschlagplatz für den Export

Als 2016 die Güterbahngesellschaft CP Carga im Besitz von MSC in Medlog bzw. speziell für Portugal in Medway umbenannt wurde, gab es einige Kritiker. Das erneuerte Unternehmen investiert allerdings massiv, u.a. in Vila Nova de Famalicão.


 

 

Die portugiesische Güterbahn Medway erstellt in Vila Nova de Famalicão, im Distrikt Braga nördlich von Porto gelegen, den grössten Umschlagsterminal zwischen Schiene und Strasse auf der Iberischen Halbinsel. Der Trockenhafen, der auf einer Gesamtfläche von 200 000 m² mit einer Lagerkapazität von 10 000 TEU errichtet wird, soll auf der Schiene in Lousado an die Linha do Minho angeschlossen werden. Diese führt von Porto über Valença ins spanische Vigo, so dass der Anschluss auch an das spanische Eisenbahnnetz gewährleistet ist.

 

Die Transportstrategie der neuen Anlage ist jedoch auf die portugiesischen Häfen ausgerichtet. Denn Vila Nova de Famalicão ist Hauptsitz von Dutzenden von Unternehmen der Textil-, Agro-, Food- und Metallindustrien, die ihre Erzeugnisse vor allem ins Ausland exportieren. Im Jahr 2017 gelangten Produkte mit einem Wert von ca. 2 Mrd. USD von diesem Standort in den portugiesischen Aussenhandel. Geplant sind zunächst täglich sechs Güterzüge zum Tiefwasserhafen Sines südlich von Lissabon.

 

Die Privatisierung der staatlichen CP Carga macht sich für Portugal bezahlt. Die aus der CP Carga hervorgegangene Güterbahn gehört der schweizerischen MSC, der nach Mærsk zweitgrössten Reederei im Containertransport. Die 2016 in Medway umbenannte Güterbahn tätigt in Portugal Investitionen im grossen Stil. So trägt Medway die Investition für das Projekt in Vila Nova de Famalicão von 35 Mio. EUR allein – es fliessen weder europäische noch nationale oder regionale Fördermittel. Die beiden Gesellschaften stehen ebenfalls hinter dem Ausbau der Gütermagistrale von Sines über Évora und Elvas nach Badajoz in Spanien, die bis 2022 fertiggestellt sein soll (s. ITJ 15-16/2018, S. 22).   

 

 

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