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  • Westlicher Vorposten der Neuen Seidenstrasse.

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 33978

Multimodal ist Pflicht

Die Verkehrsanbindungen sind für den Güterfluss in einem Hafen entscheidend. Der deutsche Ostseehafen Mukran hat jetzt mit weiteren Short Sea-, Binnenschiff- und Bahn-Verbindungen vorgelegt. Das bestehende Netzwerk reicht von Schweden bis China.


 

Die Verkehrsanbindungen sind für den Güterfluss in einem Hafen entscheidend. Der deutsche Ostseehafen Mukran hat jetzt mit weiteren Short Sea-, Binnenschiff- und Bahn-Verbindungen vorgelegt. Das bestehende Netzwerk reicht von Schweden bis China.

 

Der Mukran Port auf der deutschen Ostsee-Insel Rügen hat seine multimodalen Verkehrsanbindungen auf der Neuen Seidenstrasse im Oktober ausgeweitet. Neben einem Containerdirektzug zwischen Mukran und Rotterdam ergänzen zwei neue wöchentliche Short-Sea-Verkehre nach Karlshamn in Schweden und Klaipeda in Litauen den Fahrplan des Ostseehafens. Zudem nimmt Mukran den 300 km entfernten trimodalen Binnenhafen Elbe Port Wittenberge in Brandenburg in sein Netzwerk deutscher Hinterlandhubs auf. Zusätzlich deckt ein zweites Schiff, die Ulrike G, neuerdings vier Abfahrten in jede Richtung auf der Relation Mukran–Baltijsk, einem Vorhafen von Kaliningrad an der Ostsee, ab.

 

 

Knotenpunkt für Neue Seidenstrasse

Mukran sieht sich hier als Drehkreuz der interkontinentalen Verkehre. Die neuen Verkehrsanbindungen dienen dem europäischen Vor- und Nachlauf von Containern auf der so genannten «Baltic Sea Bridge» – einem Verkehrskorridor zwischen Mukran und Xian in Zentralchina als Teil der Neuen Seidenstrasse. «Mukran stellt seine Leistungsfähigkeit als moderner Multifunktionshafen und europäischer Hub für Chinaverkehre unter Beweis», sagt Arne Ehlers, Geschäftsführer der Reederei Breb, die den Charter-Prozess für Baltic Sea Bridge durchführt.

 

In den Ausbau der Chinaverkehre sind neben Mukran Port, der DBO Bahn­operator auch der Eisenbahngesellschaft Potsdam (EGP) und die Reederei DFDS eingebunden. Ihre gecharterten Schiffe sichern die Anbindung Skandinaviens. Die neuen Short-Sea-Verkehre zwischen Mukran und Karlshamn fahren künftig einmal wöchentlich in beide Richtungen.

 

Die gleiche Abfahrtsfrequenz existiert ebenfalls auf der Strecke zwischen Mukran und Klaipeda.

 

 

Anbindung an die Westhäfen

Derzeit entwickeln die Partner gemeinsam eine direkte Containerzuglinie zwischen Mukran und Rotterdam. Sie planen auch hier eine wöchentliche Abfahrt in beide Richtungen. Wie die erste Testphase im September und Oktober mit mehreren Rundläufen bestätigte, benötigt der Zug für die insgesamt 1800 km lange Bahnstrecke gerade einmal 36 Stunden, inklusive des jeweiligen Terminalhandlings in den Häfen. Das durchführende Eisenbahnunternehmen ist die EGP, die auch den Elbe Port Wittenberge betreibt.

 

Der trimodale Umschlagsterminal in Brandenburg bietet beispielsweise Zugang zu Überseeanbindungen über Bremerhaven und Hamburg. Eine Anbindung nach Grossbritannien ist über Cuxhaven in Vorbereitung, dem Brexit zum Trotz.

 

Christian Becken, als Prokurist Projektleiter Intermodalverkehre bei der EGP, sieht weitere Vorteile in der Bahnstrecke über Mukran: «Auf dieser Verbindung können wir Züge von 740 m Länge einsetzen – ein deutlicher Zugewinn in der Zuglänge gegenüber der polnischen Infrastruktur.» 

 

 

 

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