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  • Mehr Verbindungen für den Maghreb.

21.03.2019 Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 26986

Traum Trans-Maghreb?

Am Anfang stand die Schienengüterverbindung zu den grossen Phosphatminen in Algerien, in die ein chinesisches Konsortium viel Geld investieren will. Ein Hafenprojekt ist ein weiteres Element – und der Traum einer transmaghrebinischen Eisenbahn ersteht neu.


 

Ein Konsortium chinesischer Unternehmen hat im November 2018 mit Algerien in einem Abkommen die Investition von 6 Mrd. USD in die Erschliessung von Phosphatabkommen im Osten des Landes beschlossen. Die Logistik ist ein wichtiger Teil dieser Planungen.

 

 

2 Mrd. USD für Bahnstrecken

Mit dem Budget von 2 Mrd. USD rührt die Agence nationale d‘etudes et de suivi de la realisation des investissements ferroviaires (Anesrif) für Modernisierung und Ausbau der für den Phosphattransport so genannten «East Mining Line» 2019 mit der grossen Kelle an. Im November starteten fünf Ausschreibungen für den Abschnitt zwischen Annaba am Mittelmeer und Djebel Onk. Es geht u.a. um Elektrifizierungs-, Signal- und Gleisarbeiten. Das Projekt soll im Juni 2019 starten.

 

 

Chinesische Mittel für Megaprojekt

Für die Hälfte der für die Schienenprojekte veranschlagten Summe, ca. 1 Mrd. USD, möchte die Anesrif die 60 km südwestlich von Algier gelegene Stadt El Affroun an den im Bau befindlichen Hafen El Hamdania anbinden. Die Planungen für das Megaprojekt sind gigantesk, denn der Hafen soll in seinem Endstadium Kapazitäten von ca. 6,5 Mio. TEU und 26 Mio. t Güter im Jahr abfertigen können.

 

Die Entreprise Portuaire de Cherchell hat im Februar HPC aus Hamburg mandatiert, um die Planung auszuarbeiten.

 

 

Intermaghrebinische Bahn

Eine funktionierende Bahnverbindung von Marokko bis Tunesien ist ein altes Desiderat. Konkret gehe es dabei um  Wiederinbetriebnahme und Modernisierung bestehender Trassen, wie jene knapp 360 km vom marokkanischen von Fez via Oujda nach Algerien an die Grenze bei Zouj Beghal. Auch 500 Trassenkilometer in Algerien gehören dazu.

 

Die Verbindung könnte u.a. Warenverkehr zwischen Marokko, Algerien und Tunesien erleichtern, der bislang bescheiden ist. So wickelt Tunesien als das am stärksten auf den Maghreb orientierte Land 5% seines Aussenhandels mit den Anrainerstaaten ab. Das Generalsekretariat der Union des Arabischen Maghreb (UAM) plant in der Folge einer Machbarkeitsstudie, ab März Investoren für die Sanierung bestehender Eisenbahnstrecken zu werben.    

 

 

 

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