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Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 46071

Doppel-Dürre

Niedrigwasser bedroht US-Binnenschifffahrt. Wie 2022 führt der Mississippi 2023 zu wenig Wasser, so dass der Export von Gütern per Wasserweg gefährdet ist.


Noch ist der unmittelbare Negativ-Effekt nicht gegeben, aber es ist inzwischen von einem «historisch» niedrigen Wasserstand des Mississippi über zwei Jahre in Folge die Rede. Laut des entsprechenden Dürre-Monitors wiesen Ende Juli 2023 ganze 22,7% der USA eine «mässige bis aussergewöhnliche» Dürre auf. Das bedeutete einen rapiden Anstieg der Zahlen von 21,6% gegenüber der Vorwoche.

Besonders betroffen sind das obere und untere Mississippi-Tal. Hier durchquert der Fluss zehn Bundesstaaten, und die Binnenschifffahrt stellt – üblicherweise – den Transport von Gütern wie Soja, Mais, Chemieprodukten und Gas sicher, die zu einem guten Teil für den Export bestimmt sind.

Mike Steenhoek, Geschäftsführer der Dachorganisation Soy Transportation Coalition von 13 staatlichen Sojabohnenverbänden, sprach von einem kontinentalen Dürre-Problem bis zum Panama-Kanal hinunter. Trotz starker Regenfälle im Frühling fürchtet er, dass «das Pendel von Flut rascher zur Ebbe umschlägt» als in früheren Jahren.

Das für den Unterhalt der Wasserstrassen zuständige Army Corps of Engineers bringt 16 Bagger am Lauf des Mississippi zum Einsatz, um die Wassertiefe von Fahrrinnen und Häfen zu halten. Die Arbeiten könnten Schlimmeres verhindern: Die wirtschaftlichen Folgekosten der Dürre 2022 wurden auf 22,1 Mrd. USD geschätzt.

 

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