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  • Tufan Khalaji, Direktor für Intermodalverkehre bei Nunner Logistics



Artikel Nummer: 30421

Auf der Schiene fortentwickeln

Sind die Vorteile des Strassentransports für Kunden durch kombinierte Angebote aufzuwiegen? Mehr als das, meint Tufan Khalaji. Der Direktor für Intermodalverkehre u.a. nach China und Zentralasien bei Nunner Logistics, gleichzeitig Geschäftsführer von Nunner Schweiz, arbeitete in früheren Zeiten bei Interrail und der Rail Cargo Group. Christian Doepgen hat mit ihm in Basel gesprochen.


 

 

Herr Khalaji, auf welchem Weg wurden Sie Direktor Intermodal der Nunner-Gruppe?

Auf 10 Jahre bei Interrail, u.a. als Verantwortlicher für die China-Verkehre, folgten Stationen bei Hellmann und der Rail Cargo Group. Seit April 2019 bin ich übrigens zugleich Geschäftsführer von Nunner in der Schweiz.

 

 

Die Gruppe Nunner Logistics hat ihre Inhaberverhältnisse zuletzt neu geordnet.

Das ist richtig. Unsere Wurzeln sind österreichisch, aber seit dem Jahr 2000 gehörten wir zu Logwin. 2009 hat Erwin Cootjans, unser heutiger CEO und Inhaber, Nunner wieder übernommen und den Hauptsitz nach Helmond in den Niederlanden verlegt. Seit Sommer 2019 halten die ING Corporate Investments 25% der Anteile als Minderheitsaktionär.

 

 

Können Sie uns auch Kennzahlen geben?

Im Vorjahr haben wir mit 550 Mitarbeitern und 500 temporären Kräften, v.a. Chauffeuren, ca. 200 Mio. EUR Umsatz erwirtschaftet. Unser Schwerpunkt liegt auf eurasischen Verkehren – bei 30 Standorten in EMEA und 5 in China.

 

 

Wie sind Sie in der Schweiz aufgestellt?

Neben den Aktivitäten in der eigenen Niederlassung arbeiten wir eng mit Partnern zusammen. Der Schweizer Markt ist interessant für Nunner Logistics – nicht nur wegen der 2019 im Import ca. 3600 gefahrenen (vor allem Sammel-)Lkw, v.a. für Kunden der Bereiche Hightech, Electronics, Bike Logistics und Konsumgüter. Im Export, v.a. für unsere Kunden in Chemie und Pharma, fuhren 2019 etwa 3100 Lkw. Die Intermodal- und Schienenverkehre sind hierbei nicht berücksichtigt – hier sehen wir grosses Ausbaupotenzial.

 

 

Wo setzen Sie intermodal an?

Als Schienengüterlink haben wir u.a. den Terminal Wolfurt im Blick, um Fracht aus der Ostschweiz, dem Vorarlberg und Süddeutschland Richtung Poznán, unserem Hub für GUS-Verkehre, zu bündeln. Ab Oktober diesen Jahres wollen wir mit zwei Rundläufen pro Woche starten.

 

 

Gibt es weitere zusätzliche Schienengüter-Verkehre, die Nunner vorbereitet?

Ja. Ab Mai lancieren wir eine Intermodalverbindung von Amsterdam nach Duisburg. Hier fahren wir mit dem Partner Samskip zwei Rundläufe pro Woche, um Volumina aus Grossbritannien, Skandinavien und Benelux zu bündeln und z.B. über Neuss in die Schweiz zu führen.

 

 

Haben Sie auch Richtung Türkei Pläne?

Nunner ist ein traditioneller Türkei-Spezialist. Über Triest und Melzo haben wir eine Direktverbindung zwischen der Türkei und der Schweiz auf der Schiene in Planung. Die Währung sind hier Feu-Boxen mit je 33 Paletten Ladungsraum.

 

 

Wird Nunner in der Schweiz ausbauen?

Mit unserem aktuellen Modell sind wir sehr zufrieden, streben aber mittelfristig zur Vervollständigung unseres Netzwerks ein eigenes Lager in Basel an. In Europa verfügt Nunner Logistics über eine Lagerfläche von etwa 400 000 m².