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  • Ein CIMC Container-Produktionszentrum.

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 41972

Deal abgesagt

Container-Fertigung: MCI wird nicht CIMC. Im Oktober schien die Entstehung eines neuen Oligopols in der Container-Produktion unaufhaltsam. Dass es so doch nicht kommt, hat mit der grossen Politik zu tun.


Am 27. September 2021 hatte Maersk sich von seiner seit 1991 bestehenden Tochter Maersk Container Industry (MCI) und seine Niederlassung in Qingdao verabschiedet. In der dänischen Strategie von integrierten Containertransport- und Logistikdienstleistungen ist für diese Art von Diversifikation kein Platz mehr.

Die Übernahme-Verträge mit der China International Marine Containers Group (CIMC), dem grössten Hersteller von Stahlcontainern für die Seeschifffahrt, waren unter Dach und Fach (s. ITJ 41-42 / 2021, S. 11). Jetzt haben die US-Wettbewerbsbehörden dem geplanten Kauf Ende August einen Riegel vorgeschoben.

Den Chinesen war diese Arrondierung ihres Portfolios 987 Mio. USD wert. CIMC, 1980 mit Hauptsitz in Shenzen gegründet und mit Cosco sowie dem Logistik-Unternehmen CMHI verbunden, wollte den Deal mit allen behördlichen Genehmigungen bis 2022 abgeschlossen haben.

MCI sollte operativ in die Konzerntochter Taicang CIMC Reefer Logistics Equipment (TCRC), 1995 gegründet, integriert werden, darunter die Kühlfabrik in Qingdao sowie die wertvolle Forschungs-, Entwicklungs- und Prüftechnik-Einrichtung im dänischen Tinglev. Damit wäre TCRC der grösste Containerhersteller weltweit auch im Reefersegment geworden – und daran nahmen die US-Kartellbehörden jetzt Anstoss.

Risiken der Marktkonzentration zu gross

Das US-Justizinisterium (DOJ) formulierte in seiner Stellungnahme, dass die «geplante Transaktion zwei der weltweit vier Anbieter von Containern und Reefern zusammengeführt und die Kontrolle über mehr als 90% des Marktes in staatlichen oder staatlich kontrollierten chinesischen Unternehmen gefestigt hätte.» Sicherlich hat die politische Windrichtung in den USA ihren Teil zu diesen Überlegungen beigetragen.

«Amerikanische Verbraucher sind bei vielen Gebrauchsgütern des Alltags auf die globale Kühlkette angewiesen», wurde der stellvertretende Generalstaatsanwalt Jonathan Kaner, Leiter der Kartellabteilung, in einer Erklärung zitiert. Er monierte das Risiko «höherer Preise, geringerer Qualität und weniger Widerstandsfähigkeit der globalen Lieferketten». Das deutsche Bundeskartellamt hat mit dem DOJ in der Untersuchung kooperiert.

Die marktbeherrschende Stellung wurde noch anderweitig kritisch betrachtet. Im Seecontainermarkt sei das Risiko von Absprachen unter den «verbleibenden Anbietern auf dem Markt erheblich erhöht, da die meisten durch gemeinsames Eigentum und damit verbundene Allianzen» in Beziehung stünden.

Ein Schelm, wer dabei Böses denkt.

 

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