Von wegen «Deadmonton»
Ein kanadischer Flughafen nach einem ereignisreichem (Fracht-) Jahr. Edmonton mag einige Spitznamen besitzen, von denen manche nicht gerade schmeichelhaft sind. Was die Luftfrachtaktivitäten des Flughafen der Stadt betrifft, war das vergangene Jahr jedenfalls sehr geschäftig. Grundlagen für weiteres Wachstum wurden gelegt.
Der Jahreswechsel ging auf dem Flughafen Edmonton (YEG) einher mit einem Führungswechsel: Nach neun Jahren als Präsident und CEO wurde Tom Ruth in den Ruhestand verabschiedet und sein Nachfolger ins Amt eingeführt.
Myron Keehn kennt das Unternehmen gut, für das er bereits 15 Jahre tätig ist. Zuletzt war er als VP, Air Service, Business Development, ESG and Stakeholder Relations besonders in die von der Tiaca ausgezeichnete Frachtoffensive (vgl. ITJ 47-48/2022, S. 15) des der Fläche nach (28,3 km2) grössten kanadischen Flughafens eingebunden.
Auf ihm wurden letztes Jahr 52 000 t Fracht umgeschlagen. Das waren 7,2% mehr als 2021 – und fast doppelt so viel wie in den Jahren vor der Coronapandemie. Um dieses Wachstum aufrechtzuerhalten, kündigte YEG im Juli 2022 in Partnerschaft mit der kanadischen Regierung die Entwicklung eines internationalen Fracht-Hubs an.
Dieses 20 km2 grosse Logistikprojekt soll einer der grünsten Logistikparks in Nordamerika werden, als ein wichtiger Handelskorridor für Kanada dienen und die Volkswirtschaft über ihren Beitrag am E-Commerce in den globalen Lieferketten positionieren.
Frachter und Drohnen
Ende September wurde die Erweiterung des Frachter-Vorfelds um 47 000 m2 abgeschlossen. Das 2021 lancierte Projekt, dessen Kosten von umgerechnet 26 Mio. USD hälftig von der kanadischen Bundesregierung getragen wurden, schafft Platz für sechs Grossraumfrachter.
Auch um kleinere Frachttransporter kümmert sich YEG. Auf dem ersten Flughafen des Landes, der die Drohnenlogistik in seine täglichen Abläufe integriert, wurden seit Mai über 300 kommerzielle Flüge dieser Art durchgeführt.