«Cryo...» was?
Höhere Reichweite für grüne Lkw.
Die börsennotierte Clean Logistics startet gemeinsam mit renommierten Partnern die Entwicklung und Erprobung von Lkw mit «Cryogas»-Wasserstofftanks und Betankungssystemen für Brennstoffzellen-Lkw im Fernverkehr.
Wie Wasserstoff sich seinen Weg in die Transportwelt bahnt, war hier schon öfter zu lesen. Was sich hinter dem neuen Begriff «Cryogas» verbirgt, erklärt das Cryotruck-Konsortium, zu dem u.a. der Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus, das Wasserstoff-Start-up Cryomotive, die TU München und das Technologie-Unternehmen IABG gehören: ein extrem kaltes Druckgas, das aus flüssigem oder gasförmigem Wasserstoff erzeugt wird. Dadurch haben Cryogas-Tanks im Vergleich zu Lkw mit konventioneller Hochdruckgas-Speicherung von 700 bar eine ca. 40% höhere Speicherdichte und entsprechende Reichweitenvorteile, die insbesondere im Schwerlastverkehr zum Tragen kommen. Diese Technik kann sowohl auf bestehende gasförmige Wasserstoffinfrastruktur aufsetzen als auch neu entstehende Flüssigwasserstoff-Infrastruktur nutzen.
«Revolution» bis 2025
Ende Januar ist nun der Startschuss für das Cryotruck-Projekt erfolgt, das mit einem Budget von rund 25 Mio. EUR zunächst auf dreieinhalb Jahre angelegt ist. Bis 2025 soll ein erster Cryogas-Wasserstofftank mit 80 kg Wasserstoff-Speicherkapazität, entsprechend einem Energiegehalt von mehr als 2600 kWh, in zwei in Aufbau und Antrieb unterschiedlichen Lkw-Modellen erprobt werden. Die technologische Integration sowie der Bau eines Prototypen erfolgen dabei in den Produktionsstätten von Clean Logistics in Winsen (Luhe) nahe Hamburg. Deren Cryogas-Onboard-Speichersystem und ein energieeffizientes Schnellbetankungssystem für kryogenes Druckwasserstoffgas sollen eine Reichweite von 1000 km für Wasserstoff-Lkw und eine Betankungszeit von zehn Minuten ermöglichen. Die Betankung erfolgt an einer ersten Versuchstankstelle mit Hilfe eines neu entwickelten Cryogas-Betankungssystems.
Dirk Graszt, CEO von Clean Logistics: «Die Zusammenarbeit mit unseren Partnern birgt die Chance, den Schwerlastverkehr in den kommenden Jahren zu revolutionieren. Dass wir mit der Entwicklung und dem Bau des Prototypen beauftragt wurden, untermauert unsere hohe Expertise im Bereich Wasserstoff-Lkw. Einmal mehr beweist Clean Logistics damit, dass unsere wasserstoffbasierten modularen Umrüstsysteme für Sattelzugmaschinen aus dem bestehenden Fahrzeugbestand für alle emissionsfreien Antriebsarten geeignet sind.»