Klassische Expansion
Die japanische Containerreederei ONE hat einen anderen Ehrgeiz.
Mit grossen Gewinnen im Rücken und einer starken Nachfrage im Ausblick hat die japanische Reederei ONE kürzlich ihre Expansionsziele bekanntgegeben. Bis 2030 sollen Flotte und Terminals erneuert und vergrössert sein – aber von der Logistik lässt man die Finger.
Es muss nicht immer ein Allround-Ansatz sein. Ende März wies Jeremy Nixon, der CEO von Ocean Network Express (ONE), darauf hin, dass auch die 2017 von den drei grossen japanischen Reedereien K Line, MOL und NYK gegründete Containerallianz mit Sitz in Singapur in Bezug auf Wachstumspläne nicht hinter anderen Carriern zurückstehen werde.
Die Gruppe hat bis zum Jahr 2030 mehr als 20 Mrd. USD für Investitionen in ihre Flotte, ihre Terminals und ihre Infrastruktur vorgesehen. ONE arbeitet seit 2019 nach einer langen, verlustreichen Periode profitabel und betreibt heute allein 156 wöchentliche Dienste weltweit.
Transformation der Flotte
Derzeit sind etwa 75% der aktuellen Flotte von NYK, MOL und K Line gechartert. Langfristig soll der Flottenanteil der drei Gründungsväter auf rund ein Viertel des Bestandes der Gesamtflotte zurückgehen. Bis 2024 wird die Flotte um gesamthaft 38 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von ca. 520’000 TEU wachsen. Bis zum Jahr 2030 wiederum, führte Nixon aus, werden von den neu eingeflotteten 1,2 Mio. TEU etwa die Hälfte Ersatz für bestehende Kapazitäten sein.
Nach Alphaliner betreibt ONE derzeit 208 Containerschiffe mit einer Gesamtkapazität von ca. 1,5 Mio. TEU. Unter den Top Ten der Carrier hält ONE damit Platz Sechs. Es versteht sich von selbst, dass die Flottenexpansion umweltgerecht erfolgen und die Dekarbonisierung gemäss IMO-Vorgabe bis 2050 Realität sein soll.
Obwohl ONE nicht wie andere Carrier ein Logistik-Player werden will, sollen die Hälfte der Investitionen in den Zukauf von Terminals und in neue Technologien fliessen, um den Digitalisierungsgrad voranzubringen.