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  • Foto: Challenge Group

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 43817

Für viele Herausforderungen

Im Gespräch mit Yossi Shoukroun, CEO Challenge Group. Seit 2020 gibt es erst die Challenge Group – doch einzelne Bestandteile der Gruppe, die sich an die gesamte Luftfracht-Lieferkette richtet, reichen bis in die 1970er-Jahre zurück. Letztes Jahr kam mit Challenge Airlines MT eine dritte Frachtfluglinie hinzu. Was die Gruppe derzeit bietet und für die nahe Zukunft vorhat, schilderte ihr CEO Yossi Shoukroun kürzlich ITJ-Redaktor Andreas Haug in Miami.


Herr Shoukroun, seit 2003 sind Sie in Unternehmen verantwortlich, die heute die Challenge Group bilden. Geben Sie uns bitte einen kurzen Überblick!

Luftfracht ist unser Kerngeschäft. Aber die Challenge Group ist mehr als eine Fluglinie. Sie ist auch mehr als die drei Fluglinien, die in drei verschiedenen Ländern ein Luftverkehrsbetreiberzeugnis besitzen: Challenge Airlines IL, die frühere CAL Cargo Airlines, die 1976 in Tel Aviv gegründet wurde und deren COO ich von 2015 bis 2021 war; Challenge Airlines BE mit Drehkreuz Lüttich; und seit ein paar Monaten Challenge Airlines MT mit Sitz in Malta.

Hinter diesen steht der Leasingarm Challenge Aviation. Darüber hinaus betreibt Challenge Handling den grössten Frachtterminal auf dem Flughafen Lüttich, der aus dem 1997 gegründeten Liège Air Cargo Handling Services entstanden ist und für den ich seit 2003 tätig bin, seit 2006 als Managing Director. Auch Challenge Logistics sitzt in Lüttich und spannt von dort aus ein RFS-Netz über ganz Europa. Hinzu kommen Strassendienste in den USA. Der MRO-Geschäftsbereich Challenge Technic mit Sitz in Reykjavik rundet unser umfassendes Tätigkeitsfeld ab.


Inwiefern erfolgte die Konsolidierung der Gruppe zum richtigen Zeitpunkt?

Wir haben nicht nur viel Erfahrung, sondern sehen während der Pandemie, in Zeiten verstopfter Häfen oder angesichts neuer Herausforderungen, dass der Markt besonders unser vielfältiges Angebot aus einer Hand zu schätzen weiss. Bei uns ist es nicht damit getan, dass Güter nach Lüttich geflogen werden. Wir bieten Mehrwert, indem wir etwa die Sendungen mit einer House Air Waybill sortieren und ihre Weiterverteilung mit Lkw in ganz Europa sicherstellen. Unser integrierter End-to-End-Service ist nicht neu, aber seine Bedeutung wurde durch Covid-19 noch einmal bestätigt und gestärkt.


Welchen Vorteil bietet es, mit drei Fluglinien auf dem Markt aufzutreten?

In erster Linie die durch unterschiedliche Flugrechte der einzelnen Länder erzielte Flexibilität für den Betrieb weltweit.


Wo operiert die Gruppe denn derzeit?

Von Lüttich aus hauptsächlich in die USA – JFK, Atlanta, Houston –, China – Wuhan, Zhengzhou, Hongkong –, Israel natürlich, Dubai und Sharjah sowie saisonal Oslo und Larnaca, wo wir der einzige Vollfrachtanbieter sind.


Mit welchen Diensten?

Neben General Cargo sind wir mit unseren Synergien dazu fähig, sehr komplexe Services anzubieten. Das belegen unsere Iata-Zertifikate nach CEIV Pharma, Live Animals und Fresh in der ganzen Gruppe.


Und mit welchem Fluggerät?

Unsere Flotte besteht aus vier B747F und vier B767, die wir zu Vollfrachtern umbauen. Den ersten erwarten wir im April, die drei folgenden gleichmässig über das Jahr 2023 verteilt. Anschliessend wollen wir vier B777 umbauen, wofür wir schon die Slots haben. Ende 2026 haben wir dann zwölf Grossfrachter – oder mehr.


Wer ist Ihr Partner für den Umbau?

Das machen wir mit IAI. Für die B767 sind wir Launch Customer deren neuer Umbaustrecke in Belgrad [vgl. ITJ 45-46/2022, Special S. 19]. Die Triple Seven hingegen werden in Israel konvertiert.


Wo dürfen wir die Challenge Group im Laufe des Jahres noch erwarten?

Wir hoffen, 2023 einen zweiten Hub einzurichten. Dafür prüfen wir drei US-Standorte – keine unserer bisherigen Stationen, auch wenn diese wachsen sollen.



Die Challenge Group 2023 – 240 t pro Woche für türkische Exporte

Istanbul ist 2023 das erste neue Ziel der Challenge Group. Seit dem 25. Januar verbindet sie die Bosporus-Metropole zweimal pro Woche mit Lüttich, von wo aus Anschlüsse mit dem übrigen Europa, den USA und Fernost bestehen. Die eingesetzten B747F bieten eine wöchentliche Kapazität von 240 t Fracht.

Der Mix dürfte hauptsächlich aus Textilien, Stoffen und Automobilteilen bestehen. «Istanbul ist ein perfekter Pionier für die Ost-Expansion unserer Gruppe», kommentiert Or Zak, Commercial VP der Challenge Group.

Treffen Sie ihn – und das ITJ – auf dem Iata World Cargo Symposium, das dieses Jahr vom 25. bis 27. April in Istanbul geplant ist.



 

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