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  • Foto: Haropa

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 48868

Bauen für die nächsten 20 Jahre

Unverzichtbares Bindeglied zwischen Seine und Hafen Le Havre. Mit der offiziellen Einweihung der modernisierten Schleusen von Tancarville fand Ende Februar ein mehrjähriges Bauvorhaben seinen Abschluss. Insgesamt 15 Mio. EUR wurden in drei Phasen seit 2016 investiert, damit Binnenschiffe von der Seine aus den Seehafen von Le Havre erreichen können. Die beiden Anlagen sind daher von hoher strategischer Bedeutung.


Seit der Fertigstellung der Normandie-Brücke 1995 bietet die Tancarville-Brücke nicht mehr die letzte Möglichkeit, die Seine vor ihrer Mündung trockenen Fusses zu überqueren. Direkt dahinter müssen Binnenschiffe nach Westen in den Kanal von Tancarville einbiegen, um zum Hafen von Le Havre zu gelangen.

Damit sie rund um die Uhr, also zu jedem Wasserstand, die 25 km lange Reise antreten können – jedes Jahr tun dies über 5000 Schiffe, d.h. fast 14 täglich – , regeln zwei Schleusen den Verkehr.

Dieser Abschnitt der Seine weist die Besonderheit auf, dass er aufgrund des «schlammigen Pfropfens» der Flussmündung schnell versandet. Die Nutzung der Schleusen allein reicht zur Bekämpfung der Verschlammung nicht aus, weshalb die Instandhaltung durch regelmässige Baggerarbeiten ergänzt werden.

Um die Arbeit der Schleusen von Tancarville zuverlässiger zu gestalten, wurde ein Programm aufgelegt, in dessen Verlauf zunächst 2016–2017 das Obertor der alten Schleuse, dann 2016–2022 beide Tore der neueren modernisiert wurden.

Zwischen 2019 und 2020 wurde ausserdem die Überführungsbrücke der alten Schleuse neu errichtet. Sie weist nun eine auf 4,5 m verbreiterte Fahrspur auf und kann von bis zu 48 t schweren Fahrzeugen genutzt werden.

«Das ordnungsgemässe Funktionieren dieser Schleusen stellt eine grosse strategische und wirtschaftliche Herausforderung für die Wettbewerbsfähigkeit der Entwicklung des Grossverkehrs auf der Seine-Achse dar», unterstrich Daniel Havis, Aufsichtsratspräsident von Haropa Port. Die Kosten des Projekts, das voraussichtlich gut 20 Jahre den Betrieb garantiert, wurden vom Staat und der Region Normandie zu je 6 Mio. EUR sowie von Krediten im Rahmen des Wiederaufbauplans «France Relance» getragen.


 

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