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  • Foto: Goldhofer Transport

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 50330

Besonderes bauen und bedienen

Im Gespräch mit Dennis Leschensky, Leitung Vertrieb Europa/Nordafrika, Goldhofer. In seinen fast acht Jahren bei Goldhofer hat Dennis Leschensky schon so manches grosses Transportprojekt betreut – mit steigender Verantwortung: Vom Juniorverkäufer über den Gebietsverkaufsleiter für den englischen Markt kamen mehr und mehr Länder hinzu, bis er seit 2022 auf die jetzige Position berufen wurde. Über die Aussichten sprach er kürzlich in Rotterdam.


Welchen Bereich umfasst Ihr Verkaufsgebiet, Herr Leschensky?

 

Bei Goldhofer haben wir zwei grosse Regionen: «meine» mit ganz Europa und Nordafrika, sowie alle anderen Länder, die wir unter dem Begriff «International» zusammennehmen.

 

 

Welche Produkte verkaufen Sie?

 

Goldhofer hat ja zwei grosse Geschäftsfelder – einmal den Bereich Airport / Ground Support Equipment (GSE), zu dem u.a. Flugzeugschlepper gehören. Der andere Geschäftsbereich, um den es hier geht, ist die Transportsparte. Das fängt mit kleineren Tiefladern an und geht bis zu Grosskombinationen, bei denen es nach oben eigentlich keine Grenzen gibt. «10 000 t» ist eine gern genannte Zahl, aber es können auch einmal mehr sein.

Dabei unterstützen wir den Verlader von der Planung und Berechnung der Strecke bis zur Ausführung seines grossen Projekts. Zu beachten ist, dass die Gegebenheiten immer komplexer und die Flügel von Windrädern immer länger werden, z.T. über 100 m. Somit ist es eine Herausforderung, solche Maschinen zu bauen, und eine andere, sie auch zu bedienen.

 

 

Sagen Sie uns bitte noch etwas zur Kapazität Ihres Equipments.

 

Das hängt ganz von der Ladungssituation ab. Im Bereich der Windflügeltransporte sprechen wir beispielsweise von «Metertonnen», wobei unser aktuell grösstes Gerät, die «FTV 850», auf maximal 850 kommt. Bei Windkraftanlagen berechnet sich das z.B. über die Distanz von der Wurzel eines Flügels bis zu seinem Schwerpunkt, multipliziert mit seinem Gewicht.

Ich nenne dieses Beispiel, weil der Windbereich in den letzten Jahren zu einem unserer stärksten geworden ist. Da investieren wir viel und versuchen, neue Produkte zu entwickeln. Da sehe ich uns mit einem kompletten Portfolio für jedes Komponententeil auch als Marktführer.

 

 

Wie viele Konkurrenten gibt es denn?

 

Hier gibt es im Grunde zwei bis drei europäische Marktbegleiter – abgesehen von den chinesischen Herausforderern, die andere Ideen und Konzepte verfolgen. Denen haben wir unsere Erfahrung voraus. Da unsere Kunden an komplexe und strikte Verträge gebunden sind, will keiner ein Risiko eingehen und bevorzugt Qualität.

 

 

Was macht Goldhofer konkret besser?

 

Wir stehen im engen Austausch mit Kunden und Herstellern und wissen daher, was der Transport der nächsten Generation von Windrädern verlangt. Das ist ein lebendes Portfolio, das ständig beobachtet und auch erneuert werden muss.

 

 

Für welche Sektoren sind Sie im Einsatz?

 

Erneuerbare Energien und alles, was dazu gehört, also auch die Kabeltrassen, machen einen hohen prozentualen Anteil unseres Geschäfts aus.

 

 

Wie betreut Goldhofer die Märkte?

 

Mit starken lokalen Partnern sowie mit eigenen Niederlassungen: in Grossbritannien, den USA und Dubai. Und wir haben eine Fertigungsstätte in der Ukraine.

 

 

Wie muss man sich das denn vorstellen?

 

Trotz anfänglicher Unsicherheiten hat unser Team vor Ort die Produktion im Westen des Landes aufrecht erhalten können und stellt nach wie vor Fahrzeugrahmen her.

 

 

Was steht aktuell an?

 

Mit dem «RA 3-100» haben wir ein neues Fahrzeugkonzept für den Transport von Turmsegmenten entwickelt. Es ist keine Weltneuheit, aber ein Update eines bestehenden. Mit seiner Sicherheit, Wendigkeit und einfachen Handhabung brauchen wir uns nicht zu verstecken, auch nicht preislich.

 

 

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