BLS kauft zu, RCG baut aus
Der deutsche Logistiker Rhenus verkauft die belgische Güterbahn Crossrail an BLS Cargo, die den Nord-Süd-Korridor durch die Schweiz stärken will. In Österreich erweitert die RCG das Angebot zwischen Venedig und Duisburg.
Belgien ist ein wichtiger Markt für BLS Cargo. Das Schweizer Schienengüterverkerhsunternehmen erwirtschaftet rund einen Drittel seines Umsatzes mit Verkehren, die in Belgien starten oder enden. Künftig wird dieser Markt noch an Bedeutung gewinnen, da BLS Cargo die belgische Güterbahn Crossrail übernommen hat.
Besserer Zugang zu belgischen Häfen
Crossrail gehörte bisher Rhenus und ist hauptsächlich in Deutschland und Belgien aktiv. Beide Bahnen konzentrieren sich auf den Korridor Belgien-Deutschland-Schweiz-Italien, dennoch sieht Dirk Stahl, CEO von BLS Cargo, keine problematischen Doppelspurigkeiten: «Wir ergänzen uns geografisch perfekt. Mit der Übernahme können wir uns noch besser auf diesem Korridor positionieren und die Anschlüsse an die Häfen Antwerpen und Zeebrügge ausbauen.»
Von Venedig nach Duisburg
Auf der östlichen Alpenseite erweitert derweil Rail Cargo Group (RCG) ihr Angebot. Die ÖBB-Tochter verbindet neu den Hafen von Venedig mit dem bimodalen Terminal in Duisburg. Die Nonstop-Verbindung wird dreimal pro Woche durchgeführt. Duisburg dient als Tor für Transporte von und nach Skandinavien und der Hafen Venedig ist auf Wachstumskurs.
Mit dem neuen Service schafft RCG eine vielversprechende Verbindung. Ab Venedig bietet RCG Fährverbindungen Richtung Brindisi, Patras und Pendik an, womit das Logistikangebot bis nach Griechenland und in die Türkei ausgedehnt wird. Damit werden nicht nur Ruhrgebiet und Norditalien verbunden, sondern ganz Nord- und Südeuropa rücken auf der Schiene enger zusammen.