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  • David Linford ist seit Januar 2019 bei Champ.

16.04.2019 Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 27349

Schmackhafte IT-Lösungen

Wie kann ein Logistik-IT-Anbieter die Luftfrachtindustrie stimulieren? Darüber unterhielt sich ITJ-Redaktor Andreas Haug kürzlich in Johannesburg mit D. Linford, der zuvor für den GSA Network Airline Services, neun Jahre Regionalfrachtdirektor für Delta und elf für Continental Airlines arbeitete. Mit Muhammad Bilal Cassim als Sales & Account Manager betreut er jetzt bei Champ u.a. den afrikanischen Markt.


 

Herr Linford, bevor Sie in die Luftfrachtbranche wechselten, waren sie im Weinhandel tätig. Was mundet Ihnen bei Champ Cargosystems besonders?

Ich habe festgestellt, dass ich eigentlich die Luftfahrt liebe. Nach einigen Jahren im Einzelhandel, ging ich zu zwei Fluglinien, einem Bodenhandlingunternehmen und einem GSA. Von dort war der Sprung in den IT-Bereich nicht mehr weit. Bei Champ schätze ich die grosse Spannbreite der angebotenen Produkte. «Cargospot» kannte ich aus meiner Zeit auf der Seite von Champ-Kunden, aber von dieser werden wir dieses Jahr eine neue Version lancieren. Ich freue mich, dies und noch viel mehr in der mir anvertrauten Region bekannt zu machen.

 

 

Neu sind ja z.B. der «Emissions Calculator» (vgl. ITJ Daily, 19/02/19) und die Lösung «Weight & Balance» (vgl. ITJ Daily, 06/02/19). Erzählen Sie uns bitte davon!

Ich bin zur rechten Zeit bei Champ angekommen, denn gleich in meiner zweiten Arbeitswoche wurde ich im Rahmen unseres Kick-offs des kleinen Tools «Emissions Calculator» ganz umfassend in Amsterdam in seine grossen Möglichkeiten eingewiesen.

 

Meine erste Beschäftigung mit «Weight & Balance» bestand in meiner Beteiligung an einer Demo des Produkts für einen möglichen Kunden. Diese hatte mich selbst so beeindruckt, dass ich es gleich für mich gekauft hätte, zeigt es doch, wie das IT-Unternehmen Technologie so einzusetzen weiss, dass seine Kunden Ladeprozesse rasch, effizient und unter Einhaltung der sehr strengen Vorgaben optimieren können.

 

 

Da wir uns hier in Johannesburg begegnen: Seit wann ist Champ in Afrika präsent, und welche Besonderheiten machen diesen Markt aus?

Champ wurde zwar erst 2004 gegründet, aber über unsere Mutter Sita Cargo (UK), die 51% am Unternehmen hält, sind wir seit 1992 in Afrika unterwegs. Unser erster Kunde war Ethiopian Airlines. Heute haben wir ca. 400 Kunden hier – vom Spediteur über den Bodenabfertiger bis zur Fluglinie. Mit Produkten wie «Traxon Global Security» (TGS) und «Traxon Global Customs» (TGC) gehen wir ausserdem auf die immer strengeren Sicherheitsbestimmungen und die besonderen Bedürfnisse des Zolls ein.

 

Um den Einfluss der Grenzen auf den Warenverkehr abzubauen und zur Beschleunigung des wachsenden Güterflusses – innerhalb des Kontinents sowie von und nach Afrika – beizutragen, haben wir auch eine Task Force mit der African Airlines Association (Afraa) gebildet. Wir sind überzeugt, dass Digitalisierung, z.B. mit dem elektronischen Frachtbrief, zu einer Beschleunigung des Luftfrachtgeschäfts und der Logistik allgemein führen wird.

 

 

Wie will und kann Champ konkret darauf einwirken?

Es hilft, dass unsere Kunden sowohl an verschiedenen Stellen der Luftfracht-Lieferkette tätig sind als auch den ganzen Kontinent abdecken. Allenfalls in Westafrika sehe ich noch Lücken, d.h. auch Geschäftsmöglichkeiten. Diese möchte Champ Cargosystems zusammen mit Muhammad und meiner Unterstützung angehen.

 

 

Auf Veranstaltungen wie der Air Cargo Africa ist die mangelhafte physische Logistik-Infrastruktur häufiges Thema. Wie sehen Sie die Entwicklung?

Das ist sicher eine interessante Frage, ihre Beantwortung aber nicht dem Kontinent eigen: Bei mir zu Hause in England ist das Internet z.B. langsamer als drei Meilen entfernt. Ich meine, wo auch immer in Afrika Investitionen getätigt werden – und es werden immer mehr –, dann ist die eingeführte Technologie ganz besonders fortschrittlich und bereitet weiteren Entwicklungen den Boden.

 

 

Wo geht der digitale Weg allgemein hin?

Wir sind mit Paycargo eine Partnerschaft eingegangen. Deren Integration in «Cargospot Handling» erleichtert Bodenabfertigern die Abrechnung und beschleunigt Spediteuren die Zollabwicklung.