Atlantische Partner
ECS Group und Royal Air Maroc Cargo sind ein Team. Eher zweitrangig ist die Luftfrachtroute zwischen dem amerikanischen Doppelkontinent und Afrika. Mit Royal Air Maroc (RAM) hat Ende Oktober letzten Jahres einer der grössten afrikanischen Luftfrachtkapazitätsanbieter sein US-Angebot aufgestockt (vgl. ITJ Daily, 31/10/23). Vertreter der Fluglinie und ihres langjährigen GSSA geben weitere Details.
Welche Bedeutung hat der US-Markt für Ihr Unternehmen?
Yassine Berrada, VP Cargo, RAM (YB): Im Export sind die USA unser viertwichtigster Markt, der für ca. 10% des Umsatzes steht. Da wir Netz und Frequenzen in die und aus den USA ausbauen, gewinnt dieser Markt immer mehr an Bedeutung.
Ian Morgan, Commercial Director USA, ECS Group (IM): Die USA sind einer der wichtigsten Märkte, in denen man einfach sein muss. Das liegt an ihrer geografischen Bedeutung für den transatlantischen und -pazifischen Handel, dem Austausch mit Kanada und Lateinamerika und natürlich der Wirtschaftskraft selbst.
Wer sind die wichtigsten Kunden im Austausch mit Marokko und Nordafrika?
IM: Neben den bekannten globalen Logistikdienstleistern gibt es Nischenspediteure, die stark im Nahen Osten und/oder in bestimmten Branchen wie Pharma, E-Commerce oder Öl und Gas sind.
Adrien Thominet, Executive Chairman, ECS Group (AT): Die Zusammenarbeit zwischen der ECS Group und RAM erstreckt sich auf ganz unterschiedliche Kunden. Diese Vielseitigkeit spiegelt die Flexibilität und das breite Serviceangebot beider Unternehmen wider.
Wo arbeiten Sie noch zusammen?
YB: ECS und RAM sind schon lange und in vielen Teilen der Welt Partner [vgl. ITJ 19-20/2019, S. 21]: Neben den USA und Afrika ebenso in Europa und Asien. Das sind alles Märkte mit Wachstumspotenzial, und wir wollen weiter zusammenarbeiten, um die Partnerschaft zu vertiefen und unser Wachstum zu befeuern.
Warum setzt RAM dabei auf ECS Group?
YB: Wir vertrauen der ECS Group wegen ihrer robusten globalen Präsenz und ihrer hochprofessionellen Teams
Was unterscheidet RAM Cargo von anderen Fluggesellschaften?
AT: RAM Cargo bietet schon lange zuverlässige Dienste in den USA an und hat ein tiefes Verständnis des afrikanischen Marktes. Darüber hinaus positioniert sich die Fluggesellschaft durch ihren eigenen Maindeck-Betrieb einzigartig.
Wie ist das vergangene Jahr gelaufen?
AT: Die Luftfrachtbranche war 2023 Zeuge bedeutender Schwankungen, gerade auch auf Transatlantikstrecken. Die Widerstandsfähigkeit der afrikanischen Destinationen mit stabilen Volumina und Erträgen unterstreicht jedoch die Robustheit der strategischen Positionierung von RAM und der ECS Group. Trotz globaler Unsicherheiten ermöglicht die Stabilität des afrikanische Marktes beiden Unternehmen einen nachhaltigen Erfolg.
IM: Unsere Partnerschaft mit RAM steht dafür, wie es uns trotz vieler negativer Begleitumstände gelungen ist, uns weiterzuentwickeln. Wir haben gemeinsam geprüft, wo Chancen bestehen und wo wir unsere traditionellen Hauptstrecken stärken können. Dieser enge Dialog, gegenseitiges Vertrauen und Respekt geben uns das Privileg, RAM als starken Anbieter von Luftfrachtlösungen zu präsentieren.
Was sind Ihre Aussichten für 2024?
YB: Wir sind zuversichtlich, dass die zuletzt beobachteten positiven Neuigkeiten anhalten. Obwohl wir uns fortdauernder Herausforderungen wie geopolitischer Dynamik und Inflation bewusst sind, konzentrieren wir uns weiterhin darauf, unsere Präsenz in strategischen Märkten zu stärken und unser Engagement für nachhaltige Widerstandsfähigkeit und Wachstum unter Beweis zu stellen.
Und darüber hinaus?
YB: RAM und ihr Anteilseigner, der marokkanische Staat, haben sich auf einen umfangreichen Entwicklungsplan geeinigt: Bis Ende 2037 soll die heute 50 Flugzeuge umfassende Flotte aus 200 bestehen, davon 50 Grossraumflugzeuge und fünf Vollfrachter. Natürlich ist der Frachtbetrieb eine Säule dieser strategischen Entwicklungsinitiative.