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  • Foto: Lam

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 50073

In 80 Jahren um die Welt

Der 1944 gegründete Logistikdienstleister LAM mit Hauptsitz in Istanbul hat den nächsten grossen Schritt getan und ist seit April mit eigenen Landesgesellschaften in drei ostasiatischen Märkten präsent. Johan Vermeiren und Damiano Turriziani, die Direktoren für China, Hongkong und Thailand, nannten gegenüber ITJ-Redaktor Andreas Haug Beweggründe und Perspektiven.


Wo in Asien ist LAM heute präsent?
Im 80. Jahr ihres Bestehens ist LAM dabei, eine wirklich globale Transport- und Logistikgruppe zu werden. Wir sind in Nordamerika, Westeuropa, dem Mittelmeerraum, dem Kaukasus und Zentralasien, Indien, dem südlichen Afrika und neuerdings eben in China, Hongkong und Thailand präsent.

Herzlichen Glückwunsch zu dieser Entwicklung! Welche Bereiche der Logistik bringt LAM hauptsächlich zum Einsatz?
Was das Speditionsgeschäft betrifft, greifen wir auf einen ausgewogenen Mix von Luft- und Seefracht zurück. Darüber hinaus bauen wir unsere Tätigkeiten auf dem Gebiet der ISO-Tanks und Liniendienste aus. Speziell in Asien sind wir schwer in Projekttransporte eingebunden, die diese Region zum Ziel haben.

Was bedeutet der jüngste Schritt für die globale Entwicklung von LAM? Und wie hat sich diese seit der Coronapandemie entwickelt?
Seit der weltweiten Pandemie hat die globale Geschäftstätigkeit von LAM eine bedeutende Entwicklung verzeichnet. Diese besondere Situation hat unterstrichen, wie wichtig robuste und flexible Lieferketten sind. Das hat uns dazu gebracht, unsere Präsenz auf Schlüsselmärkte auszudehnen, darunter Asien.
Wir haben uns angepasst, indem wir unsere digitalen Fertigkeiten vergrössert und in unsere Logistikinfrastruktur investiert haben, um Störungen besser zu handhaben. Unser Eintritt in China, Hongkong und Thailand stellt einen strategischen Schritt dar, der unseren Stand in Asien stärkt. Denn so können wir sicherstellen, die wachsende Nachfrage für zuverlässige und effiziente Logistiklösungen in der Region zu erfüllen.

In welchen Branchen sind Ihre regionalen Kunden aktiv?
Güter unserer asiatischen Kunden kommen hauptsächlich aus den Bereichen Mode, Landwirtschaft und sonstige General Cargo. Kunden für Projektfracht haben mit schwerem Gerät und Infrastrukturvorhaben zu tun. Unsere Standorte in Asien legen den Schwerpunkt darauf, Kunden von anderen LAM-Büros zu unterstützen, allen voran denen in der Türkei.

Welche Chancen und Risiken erwachsen Ihrem Geschäft in/mit dieser Region aus der derzeitigen Multikrise?
Die Krisen in der Region um das Rote Meer und Russland wirken sich ganz wesentlich auf unsere Aktivitäten in Asien aus und lenken die Welt des Handels ein weiteres Mal von der Globalisierung hin zu mehr Regionalisierung. Auf diese Weise erreichen LAM Asean automatisch mehr Anfragen für innerasiatische und asiatisch-pazifische Aufträge.
Was weltweite Spedition angeht, mussten wir uns wie alle anderen Player rasch an neue Routen und Gegebenheiten des Marktes anpassen. In den meisten Fällen hat uns unsere langjährige und starke Partnerschaft mit maritimen Logistikorganisationen erlaubt, unsere hohe Dienstleistungsqualität gegenüber den Endkunden zu wahren.

In welche asiatischen Märkte möchte LAM weiter expandieren?
Unser anfänglicher Fokus liegt darauf, das Geschäft in China, Hongkong und Thailand zu stärken, indem wir mehr Stationen an strategischen Orten dieser Länder einrichten und unser Leistungsangebot ausbauen.
LAM Thailand ist ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem führenden thailändischen Zollagenten. Folglich interessieren uns auch Zollabwicklung, Freihandelszonen und grenzüberschreitende Dienste mit Nachbarländern wie Laos und Kambodscha.
Ausserdem wollen wir innerhalb Südostasiens wachsen, wofür es noch keine konkreten Pläne gibt und was keine Priorität hat. Spannend ist die Ausweitung unseres «Liquid Line» genannten NVOCC-Services für ISO-Tanks auf Asien, möglicherweise noch in diesem Jahr. Wenn sich Möglichkeiten ergeben, erwägen wir auch die Expansion unserer kleinen Liner-Flotte nach Asien.

Wo sehen Sie die für Asien spezifischen Herausforderungen?
Für einen neuen Player wie LAM Asean ist der aktuelle Markt, v.a. in der Seefracht, unsere grösste Herausforderung, da die lokale Konkurrenz auf einem sehr niedrigen Margenniveau arbeitet. Dies bedeutet allerdings auch eine geringe Servicequalität, was unserem Portfolio widerstrebt. Auf der Luftfrachtseite werden wir wahrscheinlich die Investition in solidere und nachhaltigere Strukturen in Betracht ziehen.

 

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