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  • Foto: Innofreight

Von: Josef Müller


Artikel Nummer: 43405

Besonderes zum Jubiläum

Sondercontainer von Innofreight rollen auch in der Westschweiz. Das Jahr 2022 stand beim österreichischen Unternehmen Innofreight ganz im Zeichen des 20-Jahre-Jubiläums, und Geschäftsführer Peter Wanek-Pusset zieht gegenüber dem ITJ eine positive Bilanz: «Die internationale Marktposition wurde weiter ausgebaut, und in den kommenden Jahren kommen tausende neue selbstentwickelte ‹Innowaggons› auf den Markt.»


Zwei besondere Projekte prägten das Geschäft von Innofreight im Jubiläumsjahr. In der Schweiz konnte das Unternehmen bei der Renaturierung des Neuenburger Sees mithelfen. Gemeinsam mit SBB Cargo wurde ein grosses Infrastrukturprojekt realisiert, für das Innofreight 22 2x40 Fuss- Innowaggons mit 132 «Montainern» XM 2000 sowie einen Drehentladestapler in die Schweiz schickte.

Die Container werden in Genf auf einer Grossbaustelle mit unbedenklichem Aushubmaterial beladen und an den Neuenburger See transportiert, wo ihr Inhalt im See versenkt wird und Löcher auffüllt, die zuvor bei Schotterausgrabungen entstanden sind. Dadurch wird der See wieder in einen naturnahen Zustand versetzt und zu einem besseren Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Derweil wurde in Deutschland gemeinsam mit DB Cargo das bisher grösste Projekt in der Firmengeschichte umgesetzt. Der Stahl- und Bergbaukonzern Arcelormittal stellte im Stahlwerk Eisenhüttenstadt die gesamte Rohstofflogistik auf Innofreight-Technologie um. Durch die Implementierung von gleich zwei stationären Entladeanlagen in einem Stahlwerk und die Auslieferung von 352 Innowaggons in zwei Längen mit 1408 «Montainern» mit vier unterschiedlichen Ladevolumina wurde die Logistik auf die Bedürfnisse des Kunden ausgerichtet.

Fokus Richtung Intermodalität

Vor 20 Jahren hat Innofreight mit kleiner, aber motivierter Mannschaft die Entwicklung von Spezialcontainern begonnen, heute ist das Unternehmen eines, das in ganz Europa Gesamtlogistikkonzepte, seit heuer auch mit grösserem Fokus auf intermodalen Verkehr, entwickelt und anbietet.

Derzeit sind 230 00 Aufbauten, 2700 Innowaggons, 61 Drehentladestapler und neun stationäre Entladeanlagen europaweit im Einsatz. 140 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten an sechs Standorten in Österreich, Deutschland, Slowenien, Tschechien, Schweden und der Schweiz daran, den Schienengüterverkehr mit innovativem Equipment zu bedienen, das dem Nutzer oder der Nutzerin unterm Strich ökonomische und ökologische Vorteile bringt. Den Waggon vom darauf befindlichen Behälter technisch zu trennen, ist das zukunftsträchtige erfolgreiche Geschäftsmodell von Innofreight.

«2022 haben wir zahlreiche Projekte abgeschlossen und drei stationäre Entladeanlagen in Betrieb genommen», fasst Wanek-Pusset zusammen. Die Entladeanlage für den grössten tschechischen Energielieferanten CEZ Group in Melník versorgt die Hauptstadt Prag seit Anfang dieses Jahres mit Wärme und Energie. Auf dem intermodalen Transportterminal im tschechischen Mošnov ist Innofreight gemeinsam mit den Partnern Medlog Czech Republic, Budamar Logistics und CD Logistics dabei, tausende Tonnen Güter von der Strasse auf die Schiene zu verlagern.

Weitere Innovationen

Da die Nachfrage nach Waggons sehr gross ist, wird Innofreight künftig rund 1000 Innowaggons jährlich am kroatischen Standort von TŽV Gredelj produzieren lassen. Durch ein MoU zwischen Tatravagónka, Budamar Logistics und Innofreight sei für die nächsten zehn Jahre die sichere und qualitativ hochwertige Produktion der Innowaggons garantiert.

In Richtung Serienproduktion entwickelt sich derzeit der Prototyp des einteiligen 80-Fuss-Innowaggons. Die ersten Einheiten werden ab 2023 für wirtschaftlich nachhaltige Transporte von Biomasse und Holzhackschnitzel zum Einsatz kommen. Wanek-Pusset: «Wir arbeiten derzeit fleissig an der Entwicklung neuer Produkte.» Der «Drytainer» in Pyramidenform wurde angepasst an die Anforderungen von DRI (Direct Reduced Iron), das ist ein neuer Rohstoff in der Stahlindustrie.

Durch die «High Performance Base» ist es möglich, pro Doppelwagen zwei bis vier zusätzliche Rohre zu verladen. Das «Wire Stanchions»-System ermöglicht die zweilagige Beladung der Waggons mit Drahtrollen und kann auch für den Transport von Schnittholz eingesetzt werden. Ausserdem befinden sich zurzeit weitere Transportlösungen für den intermodalen Verkehr in der Testphase.



 

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