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  • Keven ­Trefzer (l.) ­Office Operation/Sales ­Manager, und ­Philipp Baur, COO.



Artikel Nummer: 32780

Ein wichtiger Schritt

Die Atlantic Forwarding Group hat den ersten LCL-Container aus Asien per Bahn direkt in die Schweiz transportiert. Dafür lud sie zu einem Umtrunk ein, um diese Entwicklung nicht nur digital, sondern auch physisch mit ihren Geschäftspartnern zu diskutieren.


 

 

Die 1979 in der Schweiz gegründete Atlan­tic Forwarding Group hat ihren ­ersten Sammel­ladungscontainer auf dem Schienen­weg aus China direkt in die Schweiz transportiert. Das Unternehmen hatte dort von Beginn an intensiv zum Beispiel mit ihren bereits im Gründungsjahr eröffneten Niederlassungen in Hongkong, Taiwan und Süd- korea im Bereich Sammel­container gearbeitet. Geschäftsfreunde und Mitarbeiter trafen sich daher auf dem Areal der Speditionsfirma Felix Transport in Arlesheim, um auch in Coronazeiten die wertvolle direkte Kommunikation zu pflegen.

 

 

Im Gespräch wiesen Philipp Baur und Keven Trefzer von Atlantic Forwarding gegenüber Jutta Iten vom ITJ darauf hin, dass dieser Eisenbahntransport in der Schweiz freudig begrüsst wurde. Baur er­wähnte speziell, dass dies trotz der vielen neuartigen administrativen und versicherungstechnischen Bedingungen geschah, teilweise mit Blick auf den Transport von medizinischen Artikeln wie Masken etc., auch während der vielfältigen Lockdowns in Transitländern.

 

 

«Die Bahntransporte sind als Zusatzprodukte zur Seefracht eingerichtet worden und gelten eher als Konkurrenz zur Luftfracht,» fuhr er fort. Den Kunden bringe die schnellere Luftfracht nicht so viel, wenn die langen Zufahrtswege zu einem Flughafen dazugerechnet werden müssten. «Durch unsere ­jahrzehntelange Präsenz und Erfahrung in China und ­Asien mit unseren eigenen Büros verfügen wir über ein entsprechendes weit verbreitetes Netzwerk und sind in der Lage, diese Zufahrtsdienste einzuschliessen. Die benötigten Container leasen wir. Das macht uns viel flexibler, zum Beispiel mit den Rückgabeorten der Boxen. Die Kunden profitieren ebenfalls von Kostenvorteilen. Viele Firmen sind daher willens, die längere Transportzeit verglichen mit der Luftfracht zu Gunsten der besseren Bedingungen hinzunehmen. Die Güter werden gesammelt und an einem günstigen Ort unter Berücksichtigung der Lage der Haupthäfen auf den Weg gebracht. Zur Hauptsache konzen­trieren wir uns vor allem auf Xi’an.»

 

 

«Seit kurzem unterhalten wir eine Kooperation mit Deutschland, wo wir auch präsent sind, die ebenfalls vielfältige Vorteile bietet», ergänzte Trefzer. «Auch dieser Dienst wirkt sich vorteilhaft auf die direkte Bedienung der Schweiz aus, da wir keine Zeit mit den Zwischenstopps verlieren. Wir sind dabei, die Dienste direkt in die Schweiz weiter auszubauen und die günstigsten Routen herauszufinden, auch mit der Wahl der Plätze für die Verzollung. Unser Ziel ist es, diesen Dienst so auszubauen, dass er zweimal pro Monat routine­mässig angeboten werden kann.»

 

 

«Wir wollten das Produkt rechtzeitig mit dem Beginn der Neujahres­festivitäten zum Laufen bringen», erklärten beide Gesprächspartner. «Aber da kam uns das Corona-Virus dazwischen. Jetzt gilt es, diesen interessanten Alternativ­transport weiter zu festigen. Wir gehen auf die Wünsche der Kunden ein, wobei es ein Vorteil ist, dass wir unab­hängig sind, im Gegensatz zu sehr grossen Firmen, die oft vielerlei Rücksichten nehmen müssen. Auch wenn sich die Zeiten wieder ‹normalisieren›, wird unser Produkt weiterbestehen, und wir sind überzeugt, dass die Bahn ebenfalls langfristig eine preisgünstigere und auch umweltfreundlichere Lösung ist als z.B. die Luftfracht.»