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  • Abhi Shah vor dem neuen Embraer-Frachter. (Foto: Azul)

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 40023

Eine Fluglinie ergreift die Initiative

Erster Frachter der Embraer «F-Klasse».



Während der Flugzeughersteller Embraer noch Umbauversionen für seine E190 und E195 der E1-Generation prüft (vgl. ITJ 01-04/2022, S. 9), ist die ebenfalls brasilianische Fluglinie Azul vorgeprescht. Anfang Februar hat sie eine eigene E195-Frachtervariante vorgestellt.

Azul mischt nicht nur den südamerikanischen Luftfahrtmarkt auf. Die nach Zahl der täglichen Abflüge (900) und bedienten Flughäfen (140) grösste brasilianische Fluglinie wurde zuletzt immer öfter mit einer Übernahme der in einer finanziellen Restrukturierung begriffenen Latam Group in Verbindung gebracht.

Während diese Entwicklung zu beobachten bleibt, wollte Azul auf dem Geschäftsfeld der Luftfracht nicht mehr länger warten. Gemeinsam mit LH Colus Tecnologia hat die Fluglinie eine E195 umgebaut, die am 1. Februar von der brasilianischen Zivilluftfahrtbehörde zugelassen wurde.

Im Vergleich zu Passagierflugzeugen des Typs, die seit September 2020 nur mit Fracht fliegen, kann die neue Version hitze- und feuerfeste Behälter aufnehmen und ist mit einem innovativen Wärmebildkamera-Brandmeldesystem ausgerüstet. Diese Eigenschaften und die mehr als verdoppelte Kapazität von 7 auf 15 t lassen Azul von einer ganz neuen Flugzeugkategorie sprechen, der «F-Klasse».

Vier davon will Azul Cargo bereits in den kommenden Wochen einsetzen. Man strebe danach, so Abhi Shah, Chief Revenue Officer von Azul, «wieder den brasilianischen Markt umzuwandeln, diesmal in der Logistik». Laut einer IR-Präsentation im Dezember hat die Fluglinie letztes Jahr die Einnahmen ihres Frachtgeschäfts gegenüber 2019 verdoppelt und sieht sich mit einem Marktanteil von 35% als Nummer Eins in Brasilien.

 

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