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  • Foto: Carousel Logistics / Varamis Rail

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 46763

Fast wie ein Flugzeug

Umgebaute Schnellzüge zwischen England und Schottland. Zwei britische Unternehmen, der zeitkritische Spediteur Carousel Logistics und Varamis, ein EVU, das sich als «erster britischer Anbieter rein elektrischer Hochgeschwindigkeitsfrachtzüge» bezeichnet, gleisen eine Alternative für mit Diesel betriebene Transporte auf.


Fünfmal die Woche tut sich was, wenn die meisten Menschen schlafen. Montags bis freitags setzt sich um Mitternacht ein Schnellzug keine 5 km vom Flughafen Birmingham in Bewegung, der dank einer Reisegeschwindigkeit von bis zu 160 km/h gegen vier Uhr in der Frühe am Mossend-Terminal in Glasgow ankommt.

An Bord der – die Luftfracht lässt grüssen – ehemaligen Passagierwaggons befinden sich nach dem Umbau durch Varamis Rail nun Pakete und andere dringende Sendungen – beigesteuert von Carousel Logistics.

Die Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen wurde im Februar gebildet und ist nach erfolgreichen Tests zu einem offiziell Teil des paneuropäischen Lieferangebots des Logistikunternehmens avanciert. «Die Einführung dieser Null-Emssions-Route ab Birmingham, unserem wichtigsten britischen Hub, ist eine echte Win-win-Situation für uns», sagt Andrew Lowery, Managing Director UK von Carousel Logistics, und erklärt: «Dieser E-Hochgeschwindigkeitszug fährt uns nicht nur Richtung CO2-Neutralität, sondern ist auch schneller als die dieselbetriebenen Alternativen.»

Der neuartige Zug fährt auf der Gleis-Infrastruktur von Network Rail, die den generierten Strom ausschliesslich aus umweltfreundlichen Quellen bezieht. Auch für Varamis ist das Interesse eines Speditionspartners an seinen umgebauten Güterwagen von wesentlicher Bedeutung.

«Ohne den Input von Carousel Logistics für den Entwurf einer Route, die zeitkritische Bedürfnisse erfüllt, wäre dieses Unterfangen nicht erfolgreich. Von Beginn an wussten wir, dass unsere elektrische Strecke schneller, kosteneffizienter und grüner sein müsste, um lebensfähig zu sein», sagt Phil Read, Managing Director von Varamis Rail. Die jährlichen CO2-Einsparungen auf dieser Strecke und Frequenz liegen bei 1350 t. Wo weitere Routen verlaufen könnten, wollen die Partner untersuchen.


 

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