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  • Foto: PSA International

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 50948

«Eine vitale und direkte Rolle»

Im Gespräch mit Charles Baker, CEO, Baltic Hub Container Terminal (BHCT). Im März 2019 hat PSA International in seinem ersten Engagement in Zentral- und Osteuropa zusammen mit dem Polnischen Entwicklungsfonds und dem IFM Global Infrastructure Fund den Deepwater Container Terminal Gdansk übernommen. Aus dem DCT wurde vor zwei Jahren der BHCT. Und der entwickelt sich derzeit besonders stark, verriet der CEO dem ITJ.


Herr Baker, was waren die Erwartungen der Stakeholder beim Einstieg in den Terminal – und wurden sie erfüllt?

 

Alle drei beteiligten Parteien planen, die Stellung des BHCTs als bevorzugten Hafen in Polen und der Region auszubauen. Der BHCT profitiert dabei vom Wissen und der Erfahrung von PSA International, was die Wertschöpfung für die Hafen- und Schifffahrtsgemeinschaften betrifft, um effizientere, flexiblere und robustere Lieferkettenlösungen für die Region bereitzustellen. Der BHCT spielt eine vitale und direkte Rolle in der polnischen Wirtschaft auf regionaler und nationaler Ebene. Als zuverlässiger Geschäftspartner und grosse Firma nutzen wir Dienstleistungen und Lieferungen tausender KMU und grosser Firmen in Polen. Unser Erfolg ist auch ihr Erfolg.

 

 

Wie steht der Terminal inernational da?

 

In Bezug auf Grösse und Volumen ist der Baltic Hub der führende Containerterminal in der ganzen Ostsee. Europaweit liegt er auf Rang 13. Dank des erstklassigen Komplexes mit seiner einzigartigen Lage und Anbindungsvorteilen an das Hinterland stärkt er die Position des Hafens Gdansk in Europa. Wir bieten unseren Kunden beispiellose Kapazitäten, darunter 25-reihige Auslegerkrane und einen Tiefgang von 17 m sowie eine aussergewöhnliche intermodale Anbindung.

 

 

Wie hat das Geschäft den Folgen des Kriegs in der Ukraine standgehalten?

 

Die anhaltenden geopolitischen und wirtschaftlichen Turbulenzen in verschiedenen Teilen der Welt haben zu verringerten Umschlagsmengen in vielen europäischen Häfen und zu einer Verkehrsverlagerung in Polen geführt. Die negativen Auswirkungen auf das Geschäft aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine wurden durch das Wachstum der Containerfrachtmengen in Polen, Zentral- und Osteuropa sowie der Ukraine selbst gemildert.

 

 

Welche Länder profitieren am meisten?

 

Wir nennen uns nicht nur «Baltic Hub», sondern dienen tatsächlich dem Ostseeraum. Der Ausbau unserer Schienenverbindungen ist eine wichtige Wachstumsstrategie. Derzeit fertigt der Terminal ca. 700 Züge pro Monat ab und bietet Gütertransporte innerhalb Polens und bis nach Tschechien, die Slowakei, Ungarn und die Ukraine.

 

 

Welche Linienverbindungen zur See bestehen derzeit am BHCT?

 

Derzeit bieten wir drei wöchentliche Direktverbindungen aus Fernost mit Grossfrachtern an, nämlich den AE10/Silk-Dienst von 2M, den AEU1-Dienst der Ocean Alliance und den FAL1-Dienst von CMA CGM. Ab dem ersten Quartal 2025 erwarten wir aber mit dem Ende der 2M-Kooperation und dem Beginn der Gemini Cooperation viele Veränderungen. Hinzu kommen mehrere wöchentliche Feeder- und Kurzstreckenverbindungen mit Ost- und Nordseehäfen

 

 

Welche Arbeiten sind gerade im Gange?

 

Grosse Entwicklungen finden an vielen Fronten statt. Am 5. Juni wurde der Grundstein für den neuen T3-Terminal gelegt, der die Gesamtkapazität um 1,5 auf 4,5 Mio. TEU erhöhen wird. Seitdem wurde die erste Phase der Arbeiten für die Containerlagerfläche abgeschlossen. Die Montage der vier ersten autonomen RMG-Krane ist im Gange, die zweite Charge von ebenfalls vier Kranen soll Ende September eintreffen. Die Hauptkaimauer wurde fertiggestellt. Vier vollständig montierte Ship-to-Shore-Krane, die hier Dienst tun werden, gingen im August in China ab und werden Ende Oktober hier erwartet. Die Fertigstellung der Bauarbeiten ist für Ende 2025 geplant.

 

 

Was macht den T3 so besonders?

 

Er wird halbautomatisch sein, was das ganze Jahr über eine sichere, effiziente und moderne Arbeitsumgebung schafft. Die Krane besitzen Funktionen, welche die Arbeit beschleunigen, z.B. OCR-Systeme zur automatischen Containernummernerkennung und Antikollisionssysteme. Darüber hinaus setzt der BHCT aktiv Möglichkeiten um, um die Auswirkungen seines Betriebs auf Umwelt und Klima zu minimieren.

 

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