Vom Panda zum Tiger
Zweiter Dienst der Verlader-Reederei Tailwind startet im März. Dass die Verlader 2022 bisweilen die Nase von der mangelnden Zuverlässigkeit der grossen Carrier voll hatten, kann ihnen niemand verdenken. Der deutsche Retail-Konzern Lidl will es mit seiner eigenen Reederei nun mit einem zweiten Dienst wissen.
Das Experiment der deutschen Verladers Lidl geht weiter. Tailwind Shipping Lines, die Reederei der deutschen Einzelhandelsgruppe, wird nach ihrem Etablissement in 2022 ihren zweiten Asien–Europa-Dienst namens Tiger Express (TEX) starten. Er ist nach dem bengalischen Tiger, dem Nationaltier Bangladeschs, benannt, was angesichts des regionalen Bezugs wie der geplanten Fracht seinen Sinn hat.
Dies ist der zweite Dienst nach der Eröffnung des ersten Dienstes im Jahr 2022, dem Panda Express, der China mit den europäischen Häfen Koper, Barcelona und Rotterdam verbindet. Der zweite Dienst, der 14-täglich verkehrt, startet am 16. März diesen Jahres.
Der Tiger trägt Textilien
Mit dem bengalischen Hafen Chattogram als Ausgangspunkt werden die Häfen Limassol, Barcelona und Moerdijk abgedeckt. Nach unbestätigten Meldungen werden die Schiffe ‚Panda 002‘ und ‚Solong‘ mit jeweils 803 TEU eingesetzt, gegebenenfalls auch die 2006 gebaute ‚Faith‘ mit 917 TEU Kapazität.
Angesichts der abflauenden Konjunktur und der absehbaren Überkapazität an Schiffsraum hat Tailwind deutlich gemacht, dass der neue TEX-Service besonders auf den Transport von Textilprodukten aus Bangladesch ausgelegt ist. Die Textilindustrie ist die Werkbank des Landes, ihr Anteil am BIP beträgt über 10%.
Tailwind hat stets betont, dass sich seine Strategie auf einen möglichst direkten Transit mit wenigen Hafenanläufen und auf den Einsatz kleinerer Schiffen ausgelegt ist, die weniger stark frequentierte Häfen anlaufen können. Der rasche Transfer, die schnellere Umladung und die Nähe zu Agglomerationen sollen den entscheidenden Vorteil bringen. Es bleibt abzuwarten, ob die Rechnung in dieser Nische aufgehen wird.