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  • Foto: Wilson Sons

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 46287

Ein «hidden champion»

Trotz politischer Wechsellage punktet Brasiliens Logistik. Die Erwartungen an den Start der neuen Regierung Brasiliens war in internationalen Wirtschaftskreisen verhalten. Seit Beginn 2023 aber stehen die Zeichen auf Aufschwung und auch die sich über lange Zeit verhaltene Entwicklung der Logistik macht Fortschritte.


Brasiliens Wirtschaft hat die Prognostiker 2023 bislang überrascht – durch eine wesentlich positivere Entwicklung als zu Jahresbeginn erwartet. Die guten Nachrichten reichen von der Lancierung zahlreicher Infrastrukturprojekte, z.B. dem Bau der 933 km langen Eisenbahnstrecke Ferrogrão–Miritituba, und einem bisher 30% höheren Handelsbilanzüberschuss als im Vorjahr über die Aufwertung von Brasiliens Länderrating von BB- auf BB durch die Ratingagentur Fitch bis hin zu der deutlichen Aufwertung des brasilianischen Real (BRL).

Die Logistikwirtschaft hat ihren Teil daran. So konnte auch Wilson Sons, eines der ältesten Unternehmen Brasiliens und seit 1837 als Hafen- und Seeoperateur aktiv, im ersten Halbjahr 2023 gute Ergebnisse erzielen.

Die Zahlen stimmen

Die börsenkotierte Firma Wilson Sons hat in den ersten sechs Monaten des Jahres ihren Umsatz auf 1,2 Mrd. BRL (240 Mio. USD) gesteigert (+9% gegenüber Vorjahr), ein Ebitda von 497 Mio. BRL (99,4 Mio. USD) erzielt (+13%) und einen Nettogewinn von gesamt 197 Mio. BRL (39,4 Mio. USD) erwirtschaftet, d.h. 23% mehr als im H1/2022.

Die Entwicklung spiegelt sich auf allen Ebenen wider. So verzeichnete der Containerterminal Tecon Rio Grande ein Wachstum von 12% beim Gesamtumschlag, u.a. aufgrund der Zunahme der Binnenschifffahrt mit höheren Umschlagszahlen. Bei einem Volumenanstieg von 7% über alle Containerterminals stiegen im H1/2023 die Einnahmen um 6%, während der Ebitda-Anstieg bei 1% lag.

Der Terminal in Bahia wird im August 2023 die Ertüchtigung seines Kais abgeschlossen haben und rechnet deswegen in H2/2023 mit steigenden Verkehren.

Die Schleppersparte profitierte vom brasilianischen Boom im Rohstoffsegment und steigerte ihren Ebitda um 10%. Im April wurde die Flotte von Wilson Sons von 80 Schiffen um die WS Rosalvo mit 91 t statischer Traktion erweitert, die im Hafen von Açu grosse Eisenerz- und Öltanker bewegt.

Die Nachfrage u.a. nach Liegeplätzen an Offshore-Stützpunkten hat sich im H1/2023 verbessert und stieg um signifikante 68%. CEO Fernando Salek zeigte sich über das «organische Wachstum» erfreut.


 

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