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  • Foto: Panama Canal Authority

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 50656

36, 50, 110 – zum ersten, zum zweiten...

(Wasser-)Stand am Panamakanal. Am 15. August jährte sich die erste offizielle Passage eines Schiffes, der US-amerikanischen SS Ancon, durch den Panamakanal zum 110. Mal. Dieses Jahr hatte die globale Handelsschifffahrt, für welche die künstliche Wasserstrasse am Übergang zwischen Nord- und Südamerika ein besonders empfindliches Nadelöhr ist, mit Niedrigwasser zu kämpfen. Aber man ist erfinderisch.


Das diesjährige Jubiläum des Panamakanals fällt mit der historischen Herausforderung zusammen, welche die anhaltende Dürre darstellte, mit der Panama Anfang 2024 konfrontiert war. Es war die schlimmste seit der Erweiterung des Kanals 2016 und beeinträchtigte die Stauseen Gatún und Alhajuela mit Pegelständen, die in den letzten 110 Jahren selten erreicht wurden.

 

Trotz dieser Herausforderung konnte der Kanal dank der Arbeit und des Einsatzes seiner Belegschaft umgehend eine Wassermanagementstrategie umsetzen, die auf die Optimierung der Wassereinsparungen abzielt und v.a. Wasser zur Versorgung von mehr als der Hälfte der 4,5 Mio. Einwohner Panamas priorisiert.

 

Derzeit hilft die Regenzeit den Stauseen allmählich, sich auf den für diese Jahreszeit üblichen Wasserstand zu erholen. Gleichzeitig ist der Kanal weiterhin darauf ausgerichtet, Zuverlässigkeit, Effizienz und Reaktionsfähigkeit auf die sich ändernden Bedürfnisse der Schifffahrtsbranche zu verbessern.

 

Langfristiges Slot-Buchungssystem

 

So konnte die Kanalbehörde mitteilen, dass ab dem 15. August der maximal zulässige Tiefgang für Schiffe, welche die Neopanamax-Schleusen passieren, 50 Fuss (15,24 m) beträgt, basierend auf dem aktuellen und prognostizierten Pegel des Gatún-Sees für die kommenden Wochen.

 

Darüber hinaus wurde angekündigt, dass ab dem 1. September ein zusätzlicher Transitslot für die Panamax-Schleusen verfügbar sein wird. Dadurch erhöht sich die Gesamtzahl der täglich reservierten Slots auf 36, mit einer Verteilung von 26 Slots für Panamax- und zehn für Neopanamax-Schiffe.

 

Für letztere hat die Kanalbehörde die Einführung einer Methode zur langfristigen Slot-Zuweisung (Long-Term Slot Allocation, LoTSA) als Teil des Transitbuchungssystems angekündigt. Ziel ist, die Transitsicherheit und Flexibilität für die Kunden zu erhöhen. Damit werden verschiedenen Marktsegmenten mehrere Transitbuchungs-Slot-Pakete angeboten, die ab dem ersten Monat des folgenden Jahres gelten.

 

Diese Pakete und ihre Eigenschaften werden über die voraussichtliche Verfügbarkeit von Buchungsslots auf www.pancanal.com veröffentlicht und in einer Auktion an den Höchstbietenden vergeben. Der Auktionsbetrag des versiegelten Gebots bezieht sich auf den Höchstbetrag, den der Kunde für jeden im Paket enthaltenen Slot zu zahlen bereit ist, mit einer Ausgangsbasis von 200 000 USD pro Slot.

 

 

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