Alle Schleusen offen
Schleusen erleichtern den Transport zu Wasser. Bisweilen gehen sie jedoch selbst auf Reisen. So geschah es mit dem Schleusentor der Oslebshauser Schleuse in Bremen, die nach ihrer Sanierung und Ertüchtigung über 60 km von der Werft zum Zielort verbracht wurde.
Es ging um ein Modul mit einem Gewicht von 800 t mit 36 m Länge, 7 m Breite und 16,7 m Höhe. Kürzlich ist das frisch sanierte Tor der Oslebshauser Schleuse, Bremen, von der Werft in Bremerhaven zum Bremer Industriehafen transportiert worden. Zurückgelegt wurde die ca. 60 km lange Strecke mit Hilfe eines Schwimmkrans und zwei Schleppern.
Das Schleusentor war in den vergangenen Monaten durch das Unternehmen German Ship Repair im Fischereihafen von Bremerhaven turnusgemäss instandgesetzt, repariert und komplett neu konserviert worden. Neben diesen Routinearbeiten wurde das 16,7 m hohe Tor zusätzlich mit einer etwa einen Meter hohen Hochwasserschutzwand versehen. Dies soll die Schleusen-anlage zukünftig gegen höher auflaufende Sturmfluten sichern. Die Kosten für die Sanierung betragen rund 3 Mio. EUR.
Bereits im Juni des vergangenen Jahres war das erste generalüberholte Schleusentor in Oslebshausen eingebaut worden. Im Frühjahr dieses Jahres wird das sanierte Tor ins Binnenhaupt der Schleuse eingebaut. Das ausgebaute Tor wird nach weiterer Ausschreibung, entsprechend dem Muster der bereits umgebauten Tore, ertüchtigt. Die Umbau- und Instandsetzungsarbeiten an den Schleusentoren werden nach Plan in 2019 abgeschlossen.
Die Oslebshauser Schleuse sichert die Betriebsfähigkeit des Bremer Industrie-hafens, in dem knapp die Hälfte des Umschlags von Bremen-Stadt stattfindet. Es gehen neben Stahl und Stahlerzeugnissen, Holz, Projektladung, Fahrzeug- und Anlagenteilen ebenso z.B. Mineralöle, Bau- und Abfallstoffe über die Kais.
Robert Howe, Geschäftsführer von Bremenports, verwies darauf, wie relevant die Zufahrt ist: «Um die Gesamtsituation im Hafen zu verbessern, sind in den vergangenen Jahren Hafenbecken verbreitert und vertieft worden. Dies ermöglicht inzwischen auch grösseren Schiffen, den Hafen zu erreichen.» Er sprach von einer bereits spürbaren Belebung des Umschlags. Howe kündigte zudem an, dass die Vertiefung von Hafenbecken im Industriehafen in den kommenden Jahren fortgesetzt werden soll.