Frischer Wind für Windmühlen
Viele Bedingungen müssen stimmen und sollen weiter verbessert werden, damit die Windmühlen sowohl effizient als auch umwelt- und bewohnerfreundlich eingesetzt werden können. Es werden sogar z.B. von Makani fliegende Windkraftwerke getestet, die über der Meeresoberfläche Energie erzeugen sollen. Aber weiterhin spielt ein schonender Transport einzelner Teile der Windparks eine grosse Rolle.
Genügend Wind, gute Akzeptanz bei der Bevölkerung und zufriedenstellende Betriebsergebnisse sind nur drei Faktoren, die den Windmühlen zum Erfolg verhelfen sollen. Dazu kann eine sorgfältige Logistik und der Transport von Komponenten beisteuern. Zwei Reedereien haben jüngst Verladungen im Windparkbereich vorgenommen, die sie als Rekorde bezeichneten.
Windmühlenflügel auf Höegh-RoRo-Schiffen ...
Die norwegische Reederei Höegh, eine Pionierin der RoRo-Schifffahrt, hat kürzlich die längste längste Breakbulkeinheit auf einem RoRo-Schiff verladen. Hierbei handelte es sich um den Transport eines 28 m langen Windmühlenflügels vom indischen Ennore nach Schanghai in China. Der Kunde wählte in diesem Fall den RoRo-Transport für den empfindlichen Teil statt der konventionellen LoLo-Lösung. Wie Capt. Lester Fernandes von Höegh Autoliners India erklärte, war dies ein grosser Schritt für seine Reederei, da bisher noch nie eine RoRo-Reederei eine solche Aufgabe vom Hafen Ennore aus übernommen hatte. Vielmehr hatte der Verlader zuvor immer LoLo-Schiffe für seine Breakbulkgüter benutzt und war von den Möglichkeiten überrascht, die Unterdeckverstauungen auf RoRo-Schiffen bei gleichzeitiger Minimierung von Lift-Aktionen boten. Die maximale Anhebung der Ladung betrug lediglich 2 m gegenüber den 15-20 m, die bei LoLo-Verladungen erforderlich sind. Die Gefahr von Schäden verringerte sich ebenfalls wesentlich, da der Windmühlenflügel nur von zwei Gerüsten unterstützt wurde. Hinzu kamen die Vorteile von regelmässigen (RoRo)-Liniendiensten mit kurzen Transitzeiten. Das senkte die Dauer der Lagerzeiten im Hafen oder in der Fabrik und so die Lagerhaltungskosten für den Verlader.
... und Rekord beim Transport von TPs bei Jumbo
Aus den Niederlanden meldete die Reederei Jumbo Shipping die Verladung der grössten Zwischenstücke (Transition Pieces TPs), die je von ihr transportiert wurden. Sie sind für ihren Kunden Jan De Nul Group in enger Zusammenarbeit mit dem Makler Multi Marine Chartering BV von Laem Chabang nach Taichung befördert worden. Dort werden sie für die taiwanesische Formosa 1 Phase 2 Offshore Wind Farm (OWF) verwendet. Diese wird nach Fertigstellung und Abnahme eine Gesamtkapazität von 128 MW aufweisen.
Die Formosa 1 Phase 2 steht im Besitz der Formosa I Wind Power Co. Ltd, einer Partnerschaft zwischen Ørsted (35%), Jera (32,5%), Macquarie Capital (25%) und Swancor Holding (7,5%).
Vor der Verladung hat Jumbo die Herstellung von zwölf Trägerrosten als individuelle Sicherheiten an Deck für jedes Zwischenstück koordiniert. Die TPs wurden sorgfältig an den Trägerrosten an Bord der Jumbo Kinetic von Spezialisten befestigt und in drei Verladungen ab Laem Chabang nach Taichung verfrachtet. Insgesamt wurden 20 TPs, die 7,8 x 30 m massen und ein Gewicht von je 462 t aufwiesen, verschifft.
Hinzu kam, dass der Projektmanager von Jumbo dem Kunden die einzigartige Möglichkeit bot, zwei Trägerroste auf Leihbasis zu nutzen, um Lagermöglichkeiten für die TPs zu garantieren.