Die Transac Logistics GmbH hat noch viel vor

Die TRANSAC Logistics GmbH aus dem rheinland-pfälzischen Rülzheim hat sich auf die Frischelogistik, vorwiegend auf Früchte und Gemüse spezialisiert. Von der eigenen Logistikanlage in Rülzheim aus bedient man sowohl den Nahverkehr, als auch Destinationen in ganz Deutschland. Durch die zentrale Lage ist TRANSAC in der Lage, alle Destinationen im Nachtsprung zu bedienen. Geschäftsführer Gerold Hohwieler erklärt in einem Gespräch mit Loginfo24, wo das Logistikunternehmen heute steht und was die Pläne für die nahe und mittlere Zukunft sind.

Von: Andreas Müller

(Rülzheim) Die TRANSAC Logistics GmbH plant einen weiteren Schritt in die Zukunft und dabei stehen in nächster Zeit einige bedeutende Entscheidungen an. So will sich die mittelständische Spedition an ihrem Standort in Rülzheim ausdehnen und Platz für neue Logistik- und Umschlagflächen, sowie neue Geschäftsbereiche schaffen. Gerold Hohwieler, Geschäftsführer der TRANSAC Logistics GmbH, erklärt die Pläne.

Loginfo24: Gerold Hohwieler was ist das aktuelle Kerngeschäft der TRANSAC Logistics GmbH?

Gerold Hohwieler: Unser Kerngeschäft ist die Logistik und der Transport von Früchten und Gemüse. An unserem Sitz in Rülzheim verfügen wir dabei über eine Logistikfläche von derzeit ca. 4.500 m2. Unsere LKW-Flotte beträgt um die 100 Fahrzeuge, davon 14 eigene, sowie vertraglich gebundene Subunternehmer.

Was sind die weiteren Dienstleistungen von Transac?

• Nationale und internationale Kühltransporte (FTL)
• Lagerung, Kommissionierung, Displaybau
• Bundesweite Stückgutdistribution zu den ZL des LEHs, gekühlt
• Value added Services, wie z.B. Displaybau, Warenkontrolle, Labeling
• Fulfillment Lösungen
• Trailer Shuttle, abgestellte Trailer werden vom Parkplatz abgeholt, ans Tor transportiert, ent- oder beladen. Der Fahrer des Anlieferfahrzeugs kann somit ungestört seine Ruhepause machen.

Wie sieht die geografische Ausrichtung der TRANSAC aus. Wo sitzen Ihre Kunden?

Auf der Lieferantenseite haben wir sehr viele Kunden in Spanien, und benachbarten EU-Ausland, die uns die Früchte und das Gemüse in Rülzheim anliefern. Aber wir haben auch einige Kunden / Produzenten in Deutschland, sowie der direkten Umgebung in der Pfalz, die uns ihre Ware zur Verteilung anvertrauen. Für beiden Lieferantengruppen verteilen wir dann die Ware zum einen in der näheren Umgebung und zum andern in ganz Deutschland im Nachtsprung. Modernste Telematik Systeme unterstützen uns hierbei. Empfänger sind die Zentrallager, Kopflager oder Regionallager der bekannten grossen des LEH (Lebensmitteleinzelhandel).

Mit seiner modernen Fahrzeugflotte bedient Transac von Rülzheim aus ganz Deutschland im Nachtsprung

Was für logistische Dienstleistungen bieten Sie Ihren Kunden?

Momentan sind das hauptsächlich der Umschlag und das Umpacken, sowie die bundesweite Stückgutverteilung für Kühlgüter.  Wir bündeln Verkehre mehrerer Versender zu einem Empfänger, optimieren damit Kapazitäten, vermeiden Leer-Transporte.

Dabei stossen wir mit den bestehenden Lager-Kapazitäten an unsere Grenzen. Sowohl die Be- als auch Entladung der LKW erfolgt auf der gleichen Seite der Halle. Das ist eine tägliche Herausforderung.

Sie haben auf der anderen Strassenseite von Ihrem Gelände eine weitere Halle in die Eigenregie übernommen. Was geschieht in dieser Halle?

Unser langjähriger Mieter und Mitbewerber hat sich hier aus dem Geschäft und der Region zurückgezogen, wir haben teilweise das Personal und bestehendes Geschäft übernommen. Wir stehen in Gesprächen mit einigen interessierten Auftraggebern, nutzen das Lager aber täglich für unsere Spitzen.

Nun zeichnet sich aber eine zukunftsfähige Lösung ab. Sie besitzen Landreserven, angrenzend an ihr bestehendes Grundstück. Was ist da genau geplant?

Ja, genau. Wir treiben den Ausbau unserer Logistikflächen voran und sind glücklich, dass wir über Erweiterungsflächen von 15.000 m2 verfügen, um uns in den nächsten Jahren Schritt für Schritt ausdehnen zu können. Wir haben die 24/7 Zulassung (24 Stunden, an 7 Tagen der Woche), die man hier in der Region von Basel bis Frankfurt kaum noch findet, dazu ein optimale Verkehrsanbindung, ohne Wohngebiete zu tangieren, einen eigenen LKW Parkplatz für die Partner und Auftraggeber.

Zunächst ist geplant unsere bestehende Halle 1 mit einem Anbau um ca. 5.- 6.000 m2 zu erweitern. Das bietet uns mehr Umschlags- und auch Lagerfläche, Andocktore und wir können dann endlich den Wareneingang und den Warenausgang voneinander trennen.

Die Logistik von Früchten und Gemüse sieht nach einem konstanten und sicheren Geschäft aus. Sogar während Corona, vor allem zu Beginn der Pandemie, mussten Sie sich keine Sorgen machen, um Ihr Geschäft. Birgt die Konzentration auf eine einzige Sparte nicht auch die Gefahr von Abhängigkeiten.

Gefahr würde ich dazu nicht sagen, aber wir haben uns natürlich auch schon Gedanken gemacht über eine Diversifizierung. So befassen wir uns ernsthaft damit, in die Pharmalogistik, als separate Sparte, einzusteigen. Dies wird durch die Erweiterung der Logistikkapazitäten überhaupt erst möglich und wir können im Moment noch die jeweiligen Kundenwünsche berücksichtigen. Das Know how und die Technik dafür ist bereits verfügbar, die GDP Zertifizierung in Planung. Wir verfügen bereits heute über Trailer mit GDP Zulassung und Telematik.

Angedockt an die bestehende Anlage (grau) erweitert die Transac Logistics GmbH ihre Logistikflächen um weitere ca. 5’500 m2 (rot)

Was sind neben dem Ausbau der räumlichen Kapazitäten ihre weiteren Herausforderungen, z. B. der Ausstieg aus dem Verbrenner bei den LKW?

Das ist tatsächlich eine Herausforderung. So ist man im Moment in der Zwickmühle auf welche Antriebsart man künftig setzen soll. Ist es Biogas, E-Fuels, vollelektrisch, Wasserstoff. Wir werden aufmerksam bleiben, aber nichts voreiliges unternehmen. Diejenigen, die z.B. auf LNG gesetzt haben, denen ist der steigende Gaspreis schwer aufgestoßen, manche Unternehmen mussten sogar aufgeben. Da wird noch einiges auf uns Transportfirmen zukommen. Auch die Auftraggeber werden gefordert werden, denn diese Antriebstechnik hat Auswirkungen auf die Fahrzeugpreise und damit natürlich auch die Transportpreise. So wie auch die aktuell geplante Mauterhöhung zum 01.12.2023 Auswirkungen auf die Transportpreise haben wird, sofern sie vom Parlament beschlossen wird.

Alle unsere Fahrzeuge werden im 3 Jahres-Rhythmus ausgetauscht, entsprechen der neuesten Abgasnorm, derzeit Euro 6 und der neuesten Technik, wie Abbiegeassistenz etc.

Nachhaltigkeit ist gerade im Trend. Wo ist TRANSAC ist dieser Hinsicht unterwegs?

TRANSAC möchte auch hier vorangehen. So haben wir bereits 2021 auf der großen Halle 1 eine PV Anlage mit 158 KwP installiert und nutzen gerade im Sommer die Energie für unsere Kühlräume, für den Betrieb der Kühlgeräte der Auflieger, soweit sie an der Rampe stehen. Den Überschuss speisen wir ins Netz ein.

Vorgesehen ist zudem, unsere Halle 2 im Januar 2024 ebenso mit einer PV Anlage mit 177 KwP auszurüsten, eine Investition im hohen 6stelligen Bereich. Die Genehmigungen liegen bereits vor. Für die neuen Hallen ist Solar von Anfang an vorgesehen.

Wie sieht es aus bei TRANSAC mit dem vielzitierten Fachkräftemangel, insbesondere dem Fahrermangel? Was tun Sie für die bestehenden Mitarbeitenden und wie rekrutieren Sie neue Fachkräfte?

Wir bieten Ausbildungsplätze, wie z.B. Fachkräfte für Lagerlogistik, Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung an, starten im Moment eine Kooperation mit der Schule in Rülzheim und streben einen regelmäßigen Austausch und gemeinsame Projekte an. Auch Quereinsteiger sind bei uns jederzeit willkommen, unabhängig der Hauptfarbe oder Nationalität. Daneben arbeiten wir mit regionalen und überregionalen, sowie ausländischen Agenturen zusammen.

Das wichtigste Kapital sind natürlich die eigenen Mitarbeiter. Wir pflegen einen offenen und fairen Umgang, wertschätzende Behandlung, bieten leistungsgerechte Bezahlung, Prämien, Tankgutscheine, Betriebliche Altersversorgung, sowie Business Bike-Leasing an.  Unseren LKW-Fahrern bieten wir hochwertiges und neues Equipment, optimal ausgerüstete Fahrerkabinen, sowie hochwertig ausgestattete Sozial- und Aufenthaltsräume in Rülzheim.

Über TRANSAC

Die TRANSAC Logistics GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen, das im Jahr 1990 gegründet wurde. In Rülzheim beschäftigt Transac knapp 60 Mitarbeitende, davon 15 kaufmännische und 42 Gewerbliche. Mit einer Lagerfläche von derzeit knapp 4.500 m2 und einem Fuhrpark von insgesamt etwa 100 Fahrzeugen, werden in erster Linie Logistik- und Transportdienstleistungen für den Frucht- und Gemüsehandel, sowie Frische Logistik angeboten.

www.transac.de

Fotos/Grafiken: © Transac